Hier finden Sie Definitionen vieler wichtiger Begriffe zu den Angeboten von NETZWERK Q 4.0.
Was sollte ein Ausbilder 4.0 bzw. eine Ausbilderin 4.0 können? Um diese Frage für das NETZWERK Q 4.0 zu beantworten, betrachten wir drei Bereiche im Zusammenspiel:
Lerninhalte: neue inhaltliche Anforderungen in die betriebliche Ausbildung integrieren
Lernmethoden: digitale Lernmedien und Lernmethoden im Ausbildungsalltag nutzen und neue didaktische Potentiale realisieren
Rollenverständnis: fachliche, soziale und personale Kompetenzen nachhaltig bei Auszubildenden fördern und das eigene Rollenverständnis erneuern
Ausgehend von diesen drei Bereichen entwickeln wir Weiterbildungsangebote für unsere Zielgruppe, die Ausbilderinnen und Ausbilder, und qualifizieren sie damit, die Ausbildung 4.0 aktiv zu gestalten.
Ein wesentliches Merkmal von Vorreiterunternehmen mit Blick auf die Ausbildung ist, dass sie viele neue digitale Technologien im Unternehmen zur Produktion von Gütern und Dienstleistungen einsetzen. Je mehr digitale Technologien ein Unternehmen nutzt, umso mehr digitale Lernmedien werden in der Ausbildung eingesetzt und umso mehr digitale Kompetenzen werden vermittelt. Neben einer höheren technologischen Affinität in diesen Unternehmen spielt für diesen Zusammenhang auch eine Rolle, dass ein Teil des Lernens in der Ausbildung direkt an digitalen Arbeitsmitteln erfolgt. Ein „Ausbildungsunternehmen 4.0“ ist nicht allein anhand eines einzelnen Merkmals identifizierbar. Erst im Zusammenspiel mehrerer Eigenschaften lässt sich erkennen, wie digital die Ausbildung gestaltet ist. Wir definieren das Ausbildungsunternehmen 4.0 im Projekt NETZWERK Q 4.0 anhand folgender Merkmale:
Mehr zum Ausbildungsunternehmen 4.0 finden Sie in unserer Studie "Ausbildungsunternehmen 4.0 - Digitalisierung der betrieblichen Ausbildung"
Eine digitale Ausbildung zeichnet sich nicht nur durch die Vermittlung digitaler Fähigkeiten und Kenntnisse sowie den Einsatz digitaler Lernmedien aus, sondern geht auch mit einem Wandel des Rollenverständnisses der Ausbilderinnen und Ausbilder einher. In Unternehmen mit einer in hohem Maße digitalisierten Ausbildung wandelt sich die Rolle des Ausbildungspersonals weg vom Instruieren und hin zu einem Verständnis der eigenen Rolle als Lernbegleiter.
Blended Learning meint üblicherweise die Verzahnung von Online-Lerneinheiten (E-Learning) und Präsenzformaten. Abweichend von der klassischen Definition unterscheiden wir im NETZWERK Q 4.0 zunächst zwischen individuellen Lernphasen und Gruppenlernphasen, unabhängig davon, ob sie in Präsenz- oder Onlineformaten stattfinden. Denn in unserem Konzeptverständnis umfassen Gruppenlernphasen nicht nur Formate, bei denen Lernende und Lehrende zur gleichen Zeit am gleichen Ort sind, sondern auch Formate, die ortsunabhängig durchgeführt werden können. Relevant dabei ist, dass Lernende und Lehrende ohne Zeitversatz in Austausch miteinander treten. Blended Learning im NETZWERK Q 4.0 ist somit eine Verknüpfung von zeitlich synchron durchgeführten Gruppenlernphasen mit zeitlich und räumlich asynchronen individuellen Lernphasen.
Das Projekt NETZWERK Q 4.0 wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der am 1. Oktober 2019 gestarteten "Qualifizierungsinitiative Digitaler Wandel - Q 4.0" gefördert. Ziel der Qualifizierungsinitiative ist es, Ausbilderinnen und Ausbilder, Lehrkräfte in Berufsschulen sowie Prüferinnen und Prüfer durch innovative Qualifizierungsmaßnahmen für die mit der Digitalisierung einhergehenden Herausforderungen und Chancen fit zu machen.
Neben dem NETZWERK Q 4.0 ist auch das Projekt "Medien- und IT-Kompetenz für Ausbildungspersonal (MIKA)" Bestandteil der Qualifizierungsinitiative.
Die "Qualifizierungsinitiative Digitaler Wandel - Q 4.0" ist Teil der BMBF-Strategie "Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft" und Bestandteil der Dachinitiative "Berufsbildung 4.0".
Weitere Informationen zur Qualifizierungsinitiative des BMBF finden Sie unter www.bmbf.de.
Die Bildungswerke der Wirtschaft und andere Bildungsinstitutionen der Länder sind die regionalen Partner im Projekt (siehe auch unter Projektpartner). Sie wirken auf eine starke Vernetzung der ortsansässigen Unternehmen sowie weiterer Akteure der beruflichen Bildung hin, evaluieren den regionalen und branchenspezifischen Bedarf, führen persönliche Beratungen bei Unternehmen durch und entwickeln daraus passgenaue Qualifizierungsangebote. Mit den Projektpartnern entsteht ein bundesweites NETZWERK Q 4.0, das sich gemeinschaftlich der flächendeckenden Qualifizierung des Ausbildungspersonals widmet.
Eine Übersicht aller beteiligten Projektpartner finden Sie hier.
Im Projekt NETZWERK Q 4.0 erheben wir den Qualifikationsbedarf des betrieblichen Ausbildungspersonals differenziert nach Branchen und entwickeln darauf aufbauend branchenspezifische Weiterbildungsangebote. Unsere Branchen im Fokus sind:
Unsere Zielgruppe im Projekt ist das Berufsbildungspersonal. Dabei fokussieren wir uns in der ersten Projektlaufzeit vor allem auf die betrieblichen Ausbilderinnen und Ausbilder. Eine Erweiterung auf die Zielgruppe der Berufsschullehrkräfte wäre für eine zweite Projektphase denkbar.
Die Corona-Pandemie hat zu massiven Veränderungen in Gesellschaft und Arbeitswelt geführt. Auch Ausbilderinnen und Ausbilder wurden und werden vor viele neue Herausforderungen gestellt. Das betrifft etwa die Kommunikation mit Auszubildenden oder ihre Begleitung und Führung, die durch neue Home-Office-Regelungen nicht mehr in gewohnter Weise möglich ist. Im NETZWERK Q 4.0 stellen wir die 5 Grundbausteine erfolgreicher virtueller Führung vor. In einem kurzen Video erhalten Ausbilderinnen und Ausbilder 5 Tipps für das Gelingen der Ausbildung in Krisenzeiten.
Design Thinking ist eine aus den USA stammende Innovationsmethode, die kreatives Denken und die Entwicklung von Innovationen für unterschiedliche Problemstellungen fördert. In sechs Schritten durchlaufen die Teilnehmenden in iterativen Schleifen einen strukturierten Kreativprozess, der am Ende in ein ganz konkretes Produkt, dem sog. Prototyp, mündet.
Im Projekt NETZWERK Q 4.0 liegt der Design-Thinking-Prozess der Entwicklung sämtlicher Qualifizierungsangebote zugrunde. Die Projektpartner durchlaufen den Prozess mehrfach und starten jedes Mal mit einer neuen sog. Design Challenge, zu deren Lösung sie Prototypen neu- bzw. weiterentwickeln – immer mit Blick auf die Bedürfnisse der Ausbilderinnen und Ausbilder.
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) führt repräsentative Unternehmensbefragungen zur Qualifizierung betrieblichen Ausbildungspersonals in Kooperation mit der IW Consult GmbH im Rahmen eines IW-Personalpanels durch.
Das IW-Personalpanel ist eine Befragung, die bis zu dreimal jährlich als Mehrthemenbefragung online durchgeführt wird. Zielgruppe der Befragung sind Personalverantwortliche und Geschäftsführer in Unternehmen aller Branchen, die mindestens einen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben. Die Ergebnisse werden repräsentativ für die Gesamtwirtschaft hochgerechnet. Dem IW obliegt in Kooperation mit der IW Consult die Entwicklung, Umsetzung und Abstimmung der Fragebögen. Die IW Consult übernimmt die technische Realisierung und Programmierung sowie die Feldarbeit. Zudem nimmt das IW die Auswertungen und die Aufbereitung der Ergebnisse vor.
Darüber hinaus führt das IW gemeinsam mit der IW Consult zwei Befragungen des Berufsbildungspersonals durch. Diese sind nicht repräsentativ, können aber dennoch wichtige Informationen über die Situation von Ausbilderinnen, Ausbildern und Berufsschullehrkräften erheben.
Durch diese originäre eigene Empirie können die aktuelle Situation in den Unternehmen im Bereich der Ausbildung 4.0 sowie aktuelle Entwicklungen untersucht werden. Darüber hinaus können weitere Hinweise auf Unterstützungs- und Qualifizierungsbedarfe von Ausbildern identifiziert werden. Diese fließen an geeigneter Stelle in die Qualifizierungsangebote des NETZWERK Q 4.0 mit ein.
Das NETZWERK Q 4.0 veröffentlicht während der Projektlaufzeit regelmäßig Studien und Kurzberichte zu den Ergebnissen der Befragungen. Alle Studien und Berichte finden Sie in unserer Mediathek unter Publikationen.
Die Fachkompetenz unterteilen wir in branchenspezifische und branchenübergreifende Fachkompetenz.
Die branchenspezifische Fachkompetenz meint die Bereitschaft und Fähigkeit, auf der Grundlage fachspezifischen Wissens und Könnens Ausbildungsprozesse zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet und selbstständig zu gestalten und zu beurteilen. Die Inhalte orientieren sich aktuell an den im NETZWERK Q 4.0 festgelegten Branchen Chemie & Pharma, Gesundheitswesen & Pflege, Handwerk & Bau, HoGa & Tourismus, IT, Kaufmännische Berufe, Landwirtschaft & Ernährung, Logistik, M&E sowie Textil.
Die branchenübergreifende Fachkompetenz verstehen wir als die Bereitschaft und Fähigkeit, auf der Grundlage branchenübergreifenden Wissens und Könnens Ausbildungsprozesse zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet und selbstständig zu gestalten und zu beurteilen.
Zum Kompetenzmodell Q 4.0.
Um das Projekt NETZWERK Q 4.0 der interessierten Öffentlichkeit vorzustellen, fand am 11. Juni 2021 eine interaktive Fachkonferenz für Teilnehmende aus der Ausbildungspraxis, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft statt. Die Fachkonferenz fand digital statt, um eine breite Sichtbarkeit und eine bundesweite aktive Mitwirkung zu ermöglichen. Unter dem Titel „Ausbilden 4.0 – Fit für das digitale Jetzt“ wurden die ersten Qualifizierungsangebote vorgestellt und mit den Teilnehmenden in Praxisworkshops erörtert. Impuls- und Fachvorträge gaben einen Einblick in die aktuellen Herausforderungen und Potenziale der Berufsbildung sowie einen Weitblick in die digitale Arbeitswelt.
Die Fachkonferenz dient auch dazu, ein erstes Resümee zu den Qualifizierungsangeboten zu ziehen sowie »Lessons Learned« für die zweite Projekthälfte mitnehmen zu können.
Weitere Informationen zur digitalen Fachkonferenz finden Sie in unseren News.
In den Gruppenlernphasen arbeiten Sie gemeinsam mit anderen Trainingsteilnehmer:innen und Trainer:innen an den Lerninhalten Ihres Trainings. Dabei können Sie sich austauschen, netzwerken und offene Fragen besprechen. Die Gruppelernphasen nutzen wir dabei unter anderem auch, um die individuelle Anwendung der Trainingsinhalte in Ihrem Ausbildungsalltag gemeinsam vorzubereiten. Die Gruppenlernphasen werden je nach Training in Präsenz- oder Onlineseminaren stattfinden.
Das NETZWERK Q 4.0 veröffentlicht während der Projektlaufzeit regelmäßig Studien und Kurzberichte zu den Ergebnissen von Unternehmensbefragungen. Die wichtigsten Ergebnisse, Daten und Fakten unserer Studien werden in Infografiken anschaulich zusammengefasst.
Die empirischen Studien und Berichte sowie die Infografiken finden Sie in unserer Mediathek.
Das Kompetenzmodell Q 4.0 gibt einen Überblick darüber, welche Kompetenzen für Ausbilderinnen und Ausbilder im digitalen Wandel relevant sind, um ihre Auszubildenen bestmöglich begleiten zu können. Es setzt sich aus drei Kompetenzbereichen zusammen: Der Fachkompetenz, unterteilt in branchenspezifische und branchenübergreifende Fachkompetenz, sowie der Selbst- und Sozialkompetenz.
Das Kompetenzmodell Q 4.0 dient als Ausgangsbasis dafür, mit den Ausbilderinnen und Ausbildern in den Austausch zu gehen und ihre Bedarfe systematisch zu verorten. Mit Hilfe des Kompetenzmodells Q 4.0 können wir im gemeinsamen Austausch festlegen, welche Kompetenzen mit welchen Weiterbildungsangeboten aus dem NETZWERK Q 4.0 gestärkt werden sollen.
Alle Weiterbildungsangebote, die wir im Rahmen des Projekts NETZWERK Q 4.0 entwickeln, lassen sich immer mindestens einem der von uns festgelegten Kompetenzbereiche zuordnen.
Zum Kompetenzmodell Q 4.0.
Alle Angebote des NETZWERK Q 4.0 sind kostenfrei. Das bedeutet, Ausbilderinnen und Ausbilder können kostenfrei an unseren Q 4.0 Trainings teilnehmen und erhalten einen kostenfreien Zugang zu unserem Lernmanagementsystem mit einem umfangreichen Weiterbildungsangebot für die Ausbildung 4.0. Sie können zudem kostenlos an unseren bundesweiten Q 4.0 Events teilnehmen, um ihre Fach-, Sozial- und Selbstkompetenzen wei-terzuentwickeln und sich mit anderen Ausbilderinnen und Ausbildern zu vernetzen.
Das kostenfreie Angebot wird ermöglicht durch die Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Unsere Q 4.0 Trainings werden alle in das für das NETZWERK Q 4.0 konzipierte bundesweite Lernmanagementsystem (LMS) eingebettet. Sowohl Gruppen- als auch individuelle Lernphasen werden über dieses Lernmanagementsystem organisiert. Unser LMS basiert auf der Lernplattform Moodle und orientiert sich am Corporate Design unseres Projekts. Die wichtigsten Funktionen sind der Schreibtisch (als Ausgangspunkt) mit einer Übersicht über laufende und demnächst startende Kurse, Kalenderfunktion, Chatfunktion und Einschreibungsmöglichkeiten in zukünftige Kurse. Für Reflexionsphasen wird im LMS ein E-Portfolio-Tool eingesetzt.
Die (didaktische) Methodenkompetenz umfasst die Bereitschaft und Fähigkeit zu einem zielgerichteten sowie planmäßigen Vorgehen bei der Strukturierung, Aufbereitung und Vermittlung von Fach- und Selbst- bzw. Sozialkompetenzen. Hinzu kommen die reflektierte Auswahl und Entwicklung von Methoden. Die (didaktische) Methodenkompetenz nimmt die Rolle einer Querschnittskompetenz ein und erfolgt immer im Zusammenhang mit einem der anderen Kompetenzbereiche des Kompetenzmodell Q 4.0.
Forschungen haben gezeigt, dass der Erfolg eines Produktes von der Akzeptanz des Endnutzers abhängt. Auch wir im Projekt NETZWERK Q 4.0 entwickeln unsere Qualifizierungsangebote nutzerzentriert. Das bedeutet, wir richten sie nach den Bedürfnissen unserer Zielgruppe, dem betrieblichen Ausbildungspersonal, aus. Dafür analysieren wir ihre spezifischen Bedürfnisse und binden sie aktiv in die Gestaltung der Q 4.0 Trainings ein durch Workshops, Interviews, Bedarfsabfragen, Feedbackrunden, Testings von Protoypen etc. Die auf diese Weise ermittelten Bedürfnisse dienen uns als Grundlage für die Entwicklung unserer Weiterbildungsangebote sowie der kontinuierlichen Verbesserung.
Das NETZWERK Q 4.0 ist ein gemeinsames Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und der Bildungswerke der Wirtschaft und anderen Bildungsinstitutionen und wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Es hat zum Ziel, Ausbilderinnen und Ausbildern in Zeiten der Digitalisierung moderne Fach- und Sozialkompetenzen zu vermitteln, sodass diese in der Lage sind, die Inhalte und Prozesse der Ausbildung in ihrem Unternehmen entsprechend den aktuellen Entwicklungen des digitalen Wandels zu gestalten.
Weitere Infos zum Projekt finden Sie in der Rubrik Über uns.
Mit unserem Newsletter informieren wir Interessierte ca. dreimal im Jahr über die Fortschritte des Projekts NETZWERK Q 4.0. Der Newsletter enthält einen kurzen Überblick über neu entwickelte Qualifizierungsangebote für Ausbilderinnen und Ausbilder sowie Updates zu aktuellen Studien und wichtigen Veranstaltungen im Netzwerk. Der Newsletter kann selbstverständlich jederzeit wieder abbestellt werden.
Zur Anmeldung.
Eine besondere Rolle im NETZWERK Q 4.0 spielen die regionalen Projektpartner, die bei den Bildungswerken der Länder und anderen Bildungsinstitutionen angesiedelt sind. Sie evaluieren den regionalen und branchenspezifischen Bedarf, führen persönliche Beratungen bei Unternehmen durch und entwickeln daraus in regionalen Design-Thinking-Workshops oder in Zukunftswerkstätten Prototypen der Qualifizierung. Mit den Projektpartnern entsteht ein bundesweites NETZWERK Q 4.0, das sich gemeinschaftlich der flächendeckenden Qualifizierung des Ausbildungspersonals widmet.
Zur Übersicht aller beteiligten Projektpartner.
Fester Bestandteil des Design-Thinking-Prozesses sind in der Regel Prototypen, die eine entwickelte Idee konkret und erlebbar machen. Ein Prototyp kann zum Beispiel ein Rollenspiel, ein Zeitungsartikel, eine Zeichnung oder eine Lego-Konstruktion sein. Im NETZWERK Q 4.0 arbeiten wir mit Prototypen, um unsere Qualifizierungsangebote ganz konkret auf die Bedürfnisse der Ausbilderinnen und Ausbilder auszurichten (siehe auch unter Nutzerzentrierung). Der Ausbilder oder die Ausbilderin kann den Prototyp unmittelbar testen und Feedback dazu geben. Nach dem Feedback oder ggf. einigen Feedbackschleifen erfolgt die konkrete Umsetzung. Diese Vorgehensweise erspart Zeit und Kosten, da ein Produkt nicht erst vollends bis zu seiner Marktreife entwickelt wird, nur um dann festzustellen, dass es niemand braucht. Der Prototyp macht Mängel oder Anpassungsbedarfe zu einem sehr frühen Stadium sichtbar, so dass er leicht angepasst werden kann, noch bevor er produziert wird.
Personas sind fiktive Nutzer der Zielgruppe eines Produktes oder einer Dienstleistung und wie die realen Nutzer haben sie Bedürfnisse, Fähigkeiten und Ziele. Sie stellen nicht den Durchschnitt der Masse dar – sie sind spezifische Personen, die Muster im Nutzerverhalten deutlich machen.
Basis der didaktischen Konzeption unserer Qualifizierungsangebote im NETZWERK Q 4.0 ist die „Persona Digitalis“ bzw. die genaue Zielgruppenbeschreibung. Denn unsere Prototypen sollen für das Ausbildungspersonal praxisrelevant sein. Daher bildet sowohl bei der Konzeption als auch bei der Umsetzung eines Qualifizierungsangebots die Persona (oder mehrere Personas) die Grundlage. Im Design-Thinking-Prozess entwickeln wir Personas, die die Zielgruppe für das individuelle Qualifizierungsangebot repräsentieren. Diese ausführliche Auseinandersetzung mit der Zielgruppe hilft bei der nutzerzentrierten Aufbereitung der Lerninhalte. So können wir am besten zielgerichtete Qualifizierungsangebote konzipieren und entwickeln, die in Bezug auf die individuellen Bedürfnisse der Ausbilderinnen und Ausbilder relevant, verständlich und motivierend sind.
Der Ausgangspunkt aber auch das Ziel unserer Entwicklung von Angeboten ist die betriebliche Praxis von Ausbilderinnen und Ausbildern. Wir möchten als Netzwerk Ausbildungspersonal Impulse und Lösungen zur Verfügung stellen, die sie in ihrem beruflichen Alltag nutzen können, um ihre Kompetenzen im Bereich Digitalisierung und darauf aufbauend die Ausbildung für ihre Auszubildenden zu verbessern. Unser Ziel ist keine „size-fits-for-all“ Lösung, die wir dem Ausbildungspersonal überstülpen möchten. Vielmehr beachten wir sowohl die Anfordernisse verschiedener Branchen, von der Chemie bis zur Textilwirtschaft, als auch die Anfordernisse von Unternehmen mit einem unterschiedlichen Stand der Digitalisierung.
Zu diesem Zweck sind wir im kontinuierlichen Austausch mit Vertreterinnen und Vertreter aus der Praxis, beachten aber auch insbesondere die Auswirkungen der Novellierung von Ausbildungsberufen. Die neue Standardberufsbildposition im Jahr 2021 ist im Netzwerk Q 4.0 ein wichtiges Thema, dass wir mundgerecht und handlungsorientiert in unseren Angeboten aufgreifen.
Das Besondere an unseren Q 4.0 Trainings ist, dass Sie die Lerninhalte im Rahmen eines Praxisprojekts gezielt auf Ihren Ausbildungsalltag übertragen und anwenden. Sowohl in der Vor- und Nachbereitung als auch während der Durchführung des Praxisprojekts werden sie durch die Trainer:innen begleitet und können auf das Feedback anderer Teilnehmender zurückgreifen.
Ziel des NETZWERK Q 4.0 ist es, neuartige Qualifizierungsangebote zu erstellen und anzubieten. Sie sind also das Herzstück unseres Projekts. Ein Qualifizierungsangebot meint ein Paket an Lerneinheiten, das ein bestimmtes Thema hinreichend beleuchtet und relevantes Wissen sowie benötigte Kompetenzen vermittelt. Wir haben dazu folgende fünf Kriterien formuliert, die ein Qualifizierungsangebot (Q 4.0 Training) im NETZWERK Q 4.0 erfüllen muss.
Alle unsere Qualifizierungsangebote unterliegen einem fest definierten Qualitätssicherungsprozess. Um als neuartiges Qualifizierungsangebot zu gelten, müssen vorgegebene Merkmale in jedem Fall erfüllt sein (siehe auch unter Qualifizierungsangebot).
Darüber hinaus haben wir folgende weitere Qualitätssicherungselemente etabliert:
Wir nutzen ein Peer-Review-Verfahren innerhalb des NETZWERK Q 4.0. Nach Erstellung des didaktischen Blended-Learning-Konzepts für ein Qualifizierungsangebot ist eine Feedbackschleife eingeplant. Hier wir das entwickelte Konzept in einer „Konzeptsprechstunde“ besprochen und Feedback gegeben. Wenn das didaktisch ausgearbeitete Blended-Learning-Konzept in ein vollständiges Qualifizierungsangebot umgesetzt wurde, wird dieses in einer weiteren Feedbackschleife nach einem Sechs- oder Acht-Augen-Prinzip begutachtet.
Neben diesem Peer-Review-Verfahren werden auch die Evaluationsergebnisse der Qualifizierungsangebote für weitere Überarbeitungen genutzt. Ebenso werden die Rückmeldungen und Erfahrungen der ausführenden Trainerinnen und Trainer bei anstehenden Aktualisierungsschleifen eingearbeitet.
Diese vielfältigen Komponenten unterschiedlicher Perspektiven stellen sicher, dass wir im NETZWERK Q 4.0 nur relevante, praxisnahe, neuartige und qualitätsgesicherte Qualifizierungsangebote anbieten und durchführen, die kontinuierlich weiter verbessert werden.
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) führt repräsentative Unternehmensbefragungen sowie nicht-repräsentative Befragungen des Berufsbildungspersonals zur Qualifizierung betrieblichen Ausbildungspersonals in Kooperation mit der IW Consult GmbH im Rahmen eines IW-Personalpanels durch (siehe auch unter Empirie).
Auf dieser Basis werden die aktuelle Situation in den Unternehmen im Bereich der Ausbildung 4.0 sowie aktuelle Entwicklungen untersucht. Darüber hinaus werden weitere Hinweise auf Unterstützungs- und Qualifizierungsbedarfe von Ausbildern identifiziert. Die Ergebnisse veröffentlicht das NETZWERK Q 4.0 während der zweijährigen Projektlaufzeit regelmäßig in Studien und Kurzberichten. Alle Studien und Berichte finden Sie in unserer Mediathek unter Publikationen.
Unter Selbstkompetenz fassen wir die Bereitschaft und Fähigkeit, als individuelle Persönlichkeit die Entwicklungschancen, Anforderungen und Einschränkungen von Ausbildungsprozessen zu klären, zu durchdenken und zu beurteilen sowie eigene Begabungen zu entfalten und fortzuentwickeln.
Die Selbstkompetenz umfasst Inhaltsbereiche wie
Die Sozialkompetenz ist die Bereitschaft und Fähigkeit, soziale Beziehungen zu leben und zu gestalten, Zuwendungen und Spannungen zu erfassen und zu verstehen sowie sich mit anderen rational und verantwortungsbewusst auseinanderzusetzen und zu verständigen. Hierzu gehört insbesondere auch die Entwicklung sozialer Verantwortung und Solidarität.
Sie umfasst Inhaltsbereiche wie
Hier erschließen Sie sich die Lerninhalte durch abwechslungsreiche und interaktive Lernmedien, die Ihnen auf unserer Lernplattform zur Verfügung gestellt werden. Das können Videos, Web-based-trainings - also E-Learnings - Checklisten und vieles mehr sein. Diese Lerninhalte können Sie so zum passenden Zeitpunkt, am passenden Ort und in Ihrer eigenen Geschwindigkeit bearbeiten.
Das NETZWERK Q 4.0 bietet bundesweit kostenfreie Veranstaltungen für das Ausbildungspersonal. Diese finden online oder in Präsenz statt und dienen dem Austausch, der Information, der Vernetzung und der aktiven Einflussnahme auf das Projekt.
Folgende Veranstaltungsformate sind fest im Projekt etabliert:
Q 4.0 Training: Das Herzstück des Projekts sind unsere Qualifizierungsangebote im Blended-Learning-Format. Mit unserenQ 4.0 Trainings machen wir Ausbilderinnen und Ausbilder fit für den digitalen Wandel. Zu den Q 4.0 Trainings.
Q 4.0 Work: In Design-Thinking-Workshops entwickeln wir gemeinsam Ideen für die Gestaltung einer digitalen Ausbildung und beraten dazu.
Q 4.0 Talk: In einem kurzen Online- oder Präsenzformat geben wir neuen thematischen Input und diskutieren diese gemeinsam mit den Teilnehmenden.
Q 4.0 Meet: Hierbei handelt es sich um Austauschtreffen in Präsenz zu einem vorgegebenem Thema, ggf. mit externen Referenten oder Best-Practice-Beispielen. Die Vernetzung mit anderen Ausbilderinnen und Ausbildern sowie mit Experten aus der Region stehen bei diesem Format im Vordergrund.
Zu den Q 4.0 Events.
Das Projekt NETZWERK Q 4.0 lebt von dem – bereits im Namen des Projekts verankerten – Netzwerkgedanken. Damit meinen wir zum einen die bundesweite Zusammenarbeit (siehe auch Projektpartner), aber auch die enge Zusammenarbeit und den Austausch mit der Zielgruppe Ausbilderinnen und Ausbilder, mit Unternehmen, mit fachlichen Experten, mit Partnerprojekten und mit dem Fördergeber BMBF. Wir sind ein interdisziplinäres Team, das Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen und mit unterschiedlichen Bildungshintergründen eint. Die Arbeit in unserem Netzwerk gestalten wir agil und vornehmlich – aufgrund der großen räumlichen Distanzen – digital. Im Netzwerk treffen wir uns in regelmäßigen internen Austauschterminen, sei es durch (virtuelle) Netzwerktreffen, Workshops, Tagungen oder Jours Fixes, um den Netzwerkgedanken zu leben.
Ziel des Projekts NETZWERK Q 4.0 ist es, das Berufsbildungspersonal fit für die Herausforderungen der Digitalisierung zu machen. Um den Qualifizierungsprozess voranzutreiben, entwickeln wir neuartige Weiterbildungsangebote für die Anpassung der Ausbildungsprozesse an den digitalen Wandel. Dabei werden insbesondere regional- und branchenspezifische Unterschiede berücksichtigt.
Der Fokus des Projekts liegt auf der flächendeckenden Qualifizierung des Berufsbildungspersonals. Denn: Digital kompetente Ausbilderinnen und Ausbilder ermöglichen dem Nachwuchs von heute als zukünftige Fachkräfte von morgen einen optimalen Start in eine digital geprägte Arbeitswelt.
Unsere Ziele im Überblick: