Nicht weniger als eine spannende und kontroverse Diskussion zur Anwendung von Künstlicher Intelligenz im Bereich der Ausbildung war unser Ziel des letzten Q-Talks in diesem Jahr am 09.12.2021.
Und unsere Erwartungen wurden nicht zuletzt durch die zahlreichen Teilnehmer und den spannenden Vortrag von Herrn Burstedde vom IW als Einstieg voll erfüllt.
Die große Herausforderung für Herrn Burstedde war es dieses umfangreiche Thema in 30 Minuten von allen Seiten zu beleuchten und gleichzeitig einige Hinweise zur Anwendung im Bereich der Ausbildung zu geben.
Dadurch wurde ein Einstieg aller Teilnehmer in die anschließende Diskussion sehr einfach und schon wurde umgehend kontrovers diskutiert:
„Wie schaffen wir den Anschluss in diesem komplexen Bereich, wenn gleichzeitig die Kompetenzen im Grundlagen-Wissen der Azubis über die Jahre hinweg offenbar nachlassen?“ war zum Beispiel eine erste Frage einer Teilnehmerin an die Runde.
Dadurch war auch Herr Burstedde mit seiner Erfahrung in der Fachkräftesicherung gefordert: „Künstliche Intelligenz kann Menschen in vielen Fällen assistieren. Die resultierenden Produktivitätssteigerungen helfen auch gegen den Fachkräftemangel. Die KI-Tools sollten dabei so einfach zu bedienen sein, dass nur in Problemfällen ein Techniker benötigt wird.“
Und schon war der Übergang zu einem weiteren Kritikbereich eröffnet: „Wie groß ist die Gefahr, dass dadurch Arbeitsplätze am Ende wegfallen?“
Wiederum war die Einschätzung des Experten entschärfend: „Roboter und KI sind absehbar nicht in der Lage, den Menschen zu ersetzen. Diese Angst wird schon seit den 1970er-Jahren geschürt. Aber anstatt dass uns die Arbeit ausgeht, ist der Fachkräftemangel so groß wie noch nie. KI sollte eher als etwas betrachtet werden, was uns Leben und Arbeit erleichtert. Wir werden sie lieben lernen, wie Traktor und Waschmaschine.“
Zum Bezug in der Ausbildung gibt es aber Einschränkungen: „Konkrete Anwendung als Lehrmittel sieht Herr Burstedde für KI eher weniger. Bildung ist hochgradig individuell und so flexibel ist KI nicht. Die Hürden bei Entwicklungsaufwand und Datenmenge wären in diesem Bereich sehr hoch. Klassische Ansätze bieten ein besseres Preis-Leistungsverhältnis. Es ist jedoch sinnvoll, Azubis mit KI als Arbeitsmittel vertraut zu machen. Die Fachkräfte von morgen sollten in der Lage sein, die Ergebnisse von KI-Systemen kritisch zu hinterfragen. Dafür braucht es ein Grundverständnis der Systeme und ihrer Prozesse.“
Im Wesentlichen war diese Erkenntnisse dann das vorläufige Fazit am Ende unserer 1-stündigen Veranstaltung Q-Talk. Es bleibt also spannend wie die Reise für KI in der Ausbildung in den nächsten Jahren weiter geht!
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Wir freuen uns über Ihre nächste Teilnahme am Q-Talk beim Netzwerk Q 4.0!