Im Zeitvergleich von 2019 bis 2021 zeigen IW-Unternehmensbefragungen, dass die Anzahl eingesetzter digitaler Lernmedien sich sukzessive erhöht. Lag diese 2019 durchschnittlich noch bei 3,3 (Risius / Seyda, 2020), wuchs sie 2020 auf 3,6 (Risius, 2020) und mit der Erhebung 2021 schließlich auf 4,0 eingesetzter Lernmedien bezogen auf eine jeweils identisch abgefragte Liste mit insgesamt zehn Medien an.
Unter den digitalen Lehr- und Lernmethoden sind dabei interaktive Formate wie webbasierte Lösungen (zum Beispiel Webinare, virtuelle Klassenzimmer – 63,1 Prozent der Unternehmen) und Wissensbibliotheken (55,1 Prozent), aber auch Medien wie Lernvideos und Podcasts (56,9 Prozent) weit verbreitet. Etwas weniger häufig setzen Ausbilder digitale Arbeitsmittel gezielt als Lernmittel ein oder nutzen digitale Berichtshefte und Lernsoftware.
Nur etwa ein Viertel der Unternehmen nutzt bereits digitale Lernerfolgsmessungen. Wenig verbreitet sind nach wie vor aufwendige digitale Lernszenarien wie Serious Games, Simulationen oder virtuelle Welten. Lediglich etwa sieben Prozent der Unternehmen nutzen bislang derartige Lösungen in der betrieblichen Ausbildung.
Viele Unternehmen sehen didaktische und zeitliche Vorteile im Medieneinsatz
Der Anstieg bei der Nutzung digitaler Lehr- und Lernmethoden zeigt, dass die Vorteile digitalen Lernens zunehmend erkannt werden. Aus Sicht von Ausbildern liegen die Vorteile insbesondere darin, dass digitale Lernmedien zur Veranschaulichung bestimmter Inhalte besser geeignet sind, sie eine vielfältigere Gestaltung der Ausbildung ermöglichen und Auszubildende so auch den Umgang mit digitalen Medien im Allgemeinen erlernen (Allensbach, 2018). Dabei ist das Potenzial digitaler Lernmedien nicht auf einen Kompetenzbereich begrenzt, sondern Ausbilder sehen darin Möglichkeiten zur Vermittlung von Fachkompetenzen ebenso wie von fachübergreifenden und Selbstkompetenzen (Risius, 2021). Etwa drei Viertel der Ausbilder fühlen sich sicher beim Einsatz digitaler Lernmedien in der beruflichen Ausbildung (Seyda / Risius, 2021).
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