28. Dezember 2023

Aufgrund des wachsenden Einflusses digitaler Arbeit, des vermehrten Einsatzes digitaler Tools und Arbeitsmethoden sowie der zunehmenden Bedeutung von Datenschutz und Informationssicherheit wurde die Berufsbildposition 5 in die Vorschriften der Ausbildung von Metall- und Elektroberufen integriert. Im Q 4.0 Talk diskutierten wir mit den Teilnehmenden über die aktuelle Lage in den Betrieben. 

Digitalisierung der Arbeit, Datenschutz & Informationssicherheit

Die neue Berufsbildposition umfasst alles rund um „Digitalisierung der Arbeit, Datenschutz und Informationssicherheit“ und ist dabei grob in folgende Themenbereiche unterteilt: 

  • Datenschutz und IT-Sicherheit 

  • Digitale Produktionssteuerung 

  • Digitale technische Dokumentation 

  • Digitales Wissensmanagement 

  • Teamwork 4.0  

Die einheitlichen Formulierungen der Lehrinhalte für sämtliche M+E-Ausbildungsberufe sollen sicherstellen, dass zukünftige Auszubildende über berufsübergreifende Fähigkeiten verfügen können. Diese Fähigkeiten sind in einer modernen und zukunftsorientierten Ausbildung von großer Bedeutung. Sie sollen den angehenden Fachkräften von morgen ermöglichen, die erforderlichen Kompetenzen zu erlangen, um sich in einer sich wandelnden Arbeitswelt erfolgreich zu behaupten. 

IT-Grundlagen: Sicheres Verhalten am Arbeitsplatz

Im Betrieb sollten Sie sicherstellen, dass keine Informationen unbefugt weitergegeben werden. Dementsprechend sollte die Einhaltung der Unternehmensregeln zu Datenschutz und IT-Sicherheit stets überwachts werden. Dabei kann die Sensibilisierung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen helfen: 

  • Clean Desk: Für Datensicherheit und Vertraulichkeit. 

  • Auskünfte am Telefon: Vorsicht geboten, kritisch prüfen. 

  • Abmeldung am System: Bei Abwesenheit vom Arbeitsplatz. 

  • Sichtschutz am Bildschirm: Vor dem unbedingten Einblick schützen. 

  • Kein „offener Verteiler (CC)“ in E-Mail: Bei Kund:innen und Lieferant:innen. 

  • Öffnen von E-Mails: Vorsicht vor Viren und Trojanern. 

  • Schließen Sie Räume mit Zugängen zu Daten, die länger unbesetzt sind, ab. 

  • Sperren Sie Ihren Arbeitsplatzrechner durch „Strg-Alt-Entf“ oder die „Windows-Taste“ + „L“. 

  • Verwahren Sie Daten, Datenträger und Ausdrucke stets sicher. 

  • Schreddern Sie nicht mehr benötigte Dokumente. 

  • Verwehren Sie unbefugten Personen die Einsicht in vertrauliche Unterlagen. 

  • Achten Sie auf die Wahrung der Vertraulichkeit beim Einsatz mobiler Geräte. 

  • Melden Sie unverzüglich den Verlust personenbezogener Daten. 

Was ist ein sicheres Passwort?

Während Ihrer täglichen Arbeit können Sie viel für den Datenschutz tun. Dazu gehört unter anderem, dass Sie niemals Ihre Benutzerkennung weitergeben dürfen. Zusätzlich sollten Sie ein sicheres Passwort verwenden. Grundsätzlich gilt: Mindestens 8 Zeichen und hohe Komplexität (Mittlerweile werden sogar oft 10 bis 12 Zeichen empfohlen). 

Beispiel: +W1v,ni@1dFmMm 

Merksatz: Wenn ich verreise, nehme ich am liebsten das Fahrrad meiner Mutter mit. 

  • Buchstaben können durch ähnlich aussehende Sonderzeichen und Zahlen ersetzt werden (Leetspeak) 

  • Satzzeichen können vertauscht werden 

  • Sonderzeichen oder Zahlen können hinzugefügt werden 

IT als Werkzeug im Beruf

Digitales Wissensmanagement: Die Digitalisierung hat das nötige Wissen selbst genauso verändert, wie die Form in der es gespeichert, gemanagt und genutzt wird. 

  • Wissen über Nutzung digitaler Systeme wird für immer mehr Prozesse elementar 

  • Wissen wird digital gespeichert 

  • Wissen wird digital gesucht 

Inzwischen gibt es einige Systeme, um Wissen zu speichern und zu finden. Damit ist auch das Wissen darüber wichtig, wie Wissen gemanagt und genutzt werden kann. Bezüglich der Berufsbildposition 5 bedeutet das Folgendes: 

  • Auftragsbezogene und technische Unterlagen unter Zuhilfenahme von Standardsoftware erstellen. 

  • Daten und Dokumente pflegen, austauschen, sichern und archivieren. 

  • Informationsquellen und Informationen in digitalen Netzen recherchieren und aus digitalen Netzen beschaffen sowie Informationen bewerten. 

  • Digitale Lernmedien nutzen. 

Digitales Wissensmanagement für Azubis

Beispiele für digitales Wissensmanagement können unter anderem digitale Bedienungs-, Montage- oder Reparaturanleitungen sein. Eine Voraussetzung hierfür ist, dass diese direkt über QR-Codes an den jeweiligen Anlagen oder Geräten auf dem Tablet oder Smartphone abgerufen werden können. Hierbei ist wichtig, dass Sie Ihre Auszubildenden in die bestehenden Systeme ordnungsgemäß einarbeiten. Falls diese Systeme noch nicht bei Ihnen im Betrieb etabliert sind, können Ihre Azubis neue Systeme bzw. Inhalte innerhalb eines Azubiprojekts erarbeiten. 

Weiterhin helfen Lernvideos, die im Zuge eines Azubiprojekts erstellt werden können, bei der Speicherung von Wissen. Hier können Ihre Azubis mit einem sogenannten internen Wikisystem arbeiten und dieses kontinuierlich pflegen. 

Außerdem ist die Einführung und Nutzung eines Lernmanagementsystems (LMS) hilfreich. Es können eine Einführung bzw. Einrichtung der Plattform als Azubiprojekt erarbeitet oder neue Lernmedien von Ihren Azubis erstellt werden. 

Die Nutzung von MS Teams oder Sharepoint kann dabei helfen, Anleitungen und sonstige Dokumente zu speichern und somit verfügbar für alle Mitarbeiter:innen zu machen. Auch hier sollten Sie explizite Lerninhalte zur Verfügung stellen.  

Sie haben Interesse an den Themen IT-Sicherheit oder digitalem Wissensmanagement in der Ausbildung? Schreiben Sie uns eine E-Mail an q4<script type="text/javascript"> obscureAddMid() </script>t-a-nord<script type="text/javascript"> obscureAddEnd() </script>de. Wir beantworten gerne Ihre Fragen oder schicken Ihnen auf Wunsch die vollständige Präsentation des Q 4.0 Talks „Berufsbildposition 5: So ist die Lage in den Betrieben“. 

Eine ausführliche Übersicht zu unseren Q 4.0 Trainings in 2024 in diesen und mehr Themenbereichen finden Sie in der Übersicht

Zurück zur Übersicht