6. Februar 2024

Digitale Technologien und künstliche Intelligenz (KI) prägen immer mehr den Ausbildungsalltag. KI-Chatbots wie ChatGPT oder Microsoft Copilot erobern den Büroalltag. Das souveräne Nutzen von Chatbots als Lernmedium und Arbeitsmittel wird deshalb immer wichtiger. Dieses "Chatbot-Doing" ist mehr als nur ein Trend, sondern eine Fähigkeit, effektiv und sachkundig mit der KI zu interagieren, zu arbeiten und zu lernen. Im Grunde ist es das Lesen, Schreiben oder Rechnen der Zukunft.

Chatbot-Doing ist Zukunftsfähigkeit

Das Wort "Skill" stammt aus dem Englisch und bezeichnet im Allgemeinen eine Fähigkeit oder Fertigkeit, die eine Person vorrangig durch Übung, Training oder Erfahrung erworben hat, wie beispielsweise Lesen, Schreiben oder Rechnen. Bei einem „Future Skill“ geht es dann um spezifische Kenntnisse, die für den Erfolg in der zukünftigen, technologiegetriebenen Welt wichtig sind. Und genau das steht beim Chatbot-Doing im Mittelpunkt.

Erfahrungswissen dominiert

Beim Arbeiten mit Chatbots in der Ausbildung steht also nicht zwangsläufig das Fachwissen primär im Fokus, sondern das Erfahrungswissen. Der Chatbot verfügt ja im Optimalfall schon über das Fachwissen und Lernende Handeln in ihrem Chatbot-Doing, um an dieses Fachwissen zu gelangen. Sogar das Wissen, wie man mit Chatbots gut arbeitet und lernt, kann man sich mit ChatGPT erfragen. Damit mit Chatbots klug gelernt und gearbeitet werden kann, benötigen die Auszubildenden viel Erfahrung. Was klappt gut, was nicht? Wie unterscheiden sich verschiedene Chatbots im Doing? Es ist ein bisschen wie beim Lesen, Schreiben oder Rechnen, denn auch dort gilt: Vielfältige anwendungsbezogene Übung macht den Meister bzw. die Meisterin.

Diese Betonung auf das Trainieren ist auch deshalb wichtig, weil sich die Chatbot-Technologie rasant weiterentwickelt, also nicht so statisch bleibt, wie dies beispielsweise bei anderen digitalen Lernmedien der Fall ist. So können Chatbots wie ChatGPT sogar jetzt schon vielfältige Lernmedien erstellen.

Ausbildung der Zukunft

Ausbilderinnen und Ausbilder stehen an der vordersten Front einer sich rapide wandelnden Bildungslandschaft, in der "Chatbot-Doing" als Future Skill eine zentrale Rolle einnehmen wird. Diese Entwicklung ist nicht bloß eine Antwort auf die fortschreitende Digitalisierung, sondern eine tiefgreifende Transformation in der Art und Weise, wie Ausbildung konzipiert und umgesetzt wird.

Die Integration von Chatbots in die verschiedenen Arbeits- und Ausbildungsprozesse bedeutet, dass Ausbilderinnen und Ausbilder eine transformative Rolle übernehmen. Sie werden zu Coaches und Mentor:innen, die den Auszubildenden helfen, durch interaktives und selbstgesteuertes Lernen ihre Kompetenzen zu entwickeln. Dieser Ansatz fördert nicht nur die individuelle Auseinandersetzung mit dem Lernstoff, sondern bereitet die Lernenden auch auf eine KI-getriebene Arbeitswelt vor, in der immer mehr Aufgaben KI-gestützt erledigt werden.

Die Ausbildungszukunft ist jetzt!

Diese Zukunft hat spätestens schon im Jahr 2023 begonnen. Mit Chatbots wie ChatGPT, Google Bard und Microsoft Copilot ist diese KI-Technologie bereits jetzt schon kostenlos massenverfügbar. Junge Menschen nutzen die KI-Chatbots bereits zum Lernen und für Hausaufgaben und sie werden dies auch in der Ausbildung tun. Die neue Ausbildungszukunft hat jetzt schon begonnen. Ausbilderinnen und Ausbilder können diese aktiv gestalten!

Jetzt handeln!

Deshalb ist es wichtig, dass Ausbilderinnen und Ausbilder selbst Erfahrungen mit Chatbots sammeln und diese in der Ausbildungspraxis und didaktischen Planung einzusetzen. Hierfür können sie zum Beispiel das „Graue-Box-Modell der Chatbot-Didaktik“ nutzen und ein passendes Q 4.0 Training besuchen.

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