28. Juli 2023

Eben haben wir uns an das virtuelle Miteinander in der Zusammenarbeit und in Konferenzen per Zoom, MS Teams und Co. gewöhnt und die Vorteile durchaus zu schätzen gelernt. Nun beamt uns die Vision von Metaverse als eine Art „begehbares Internet“ in eine neue digitale Ära, die für das Arbeiten und Lernen weitere Chancen bietet; auch wenn die virtuelle Welt noch zahlreiche Fragenzeichen enthält. 

GenX und digitaler Wandel

Während meiner Schul- und Ausbildungszeit teilte man Generationen noch keine Buchstaben zu oder dies ist an mir vorbeigegangen, denn auch das Internet in seiner heutigen Form stand noch nicht zur Verfügung. Ein Blick in selbiges verrät, dass ich der GenX angehöre, die dieses Generationenerklärungsschema offenbar überhaupt erst erfand. Insofern waren beim Start in mein Berufsleben Telefonkonferenzen und erste Videogespräche schon irgendwie das Größte.  

In den darauffolgenden Jahrzehnten revolutionierte der digitale Wandel die Arbeits- und Weiterbildungswelt. Lernen und Arbeiten (teilweise) wann, wie, wo man will und möglichst angepasst an den eigenen Biorhythmus für maximale Energie und Produktivität wurde möglich: Ein kostbares Gut in unserer schnelllebigen Zeit! 

Digitale Welt verwischt mit der Realen – und umgekehrt

Weitere Technologien wie Augmented Reality hielten Einzug in unseren Alltag, die reale Orte digital anreichert: So haben wir uns an die Einblendungen von Abseitslinien bei Fußballübertragungen oder die „virtuelle Linie“ der zu überbietenden Weite beim Skispringen längst gewöhnt. Und das nächste Level erreichen wir gegebenenfalls, wenn die reale und virtuelle Welt zunehmend in einer einzigen Umgebung vereint wird: Wir demnächst in Autos umherfahren, deren Windschutzscheiben andere Realitäten einblenden oder lassen den eigenen Avatar in Showrooms im Metaverse shoppen und Selfies machen.   

Aber neben all den technischen Möglichkeiten: Wie sieht es eigentlich mit juristischen Fragen und Datenschutz in der virtuellen Welt aus? Neben den vielen Chancen für Business und Weiterbildung gilt es, auch die möglichen rechtlichen Risiken und regulatorischen Anforderungen im Blick zu haben. Denn nur durch ein möglichst umfassendes Bild kann man sinnvolle Einsatzmöglichkeiten auch einschätzen und über kurz oder lang in der Ausbildung von Nachwuchskräften aufgreifen.     

Zu Besuch in den virtuellen Räumen von Gather Town

Um sich selbst ein Bild zu machen, ergriff die GenXlerin also die Chance dazuzulernen und besuchte für einen inspirierenden Austausch Holger Fischer, Inhaber und Leiter der Confidos Akademie, in dessen virtueller Akademie und Bürolandschaft von Gather Town*.  

Gather ermöglicht es, virtuelle Räume im Metaverse zu erstellen und zu gestalten, in denen sich Personen mittels eigener Avatare bewegen und interagieren können. Durch die Option, sich parallel zu der an Gaming anmutenden Landschaft auch „in Echt“ per Video zu sehen, konnte ich mich auf mittlerweile sehr vertrautem Terrain bewegen. Und das Ganze kombiniert mit dem gesamten Schnick Schnack modernster Konferenztechnik wie Whiteboards, Gruppenräumen und vielem mehr. 

Was aber das Plus ist, wurde schnell erlebbar: In dem Moment, wo Holger Fischer mich in der Lounge abgeholte, mein Avatar sich an die Fersen des Gastgebers heftete und wir zusammen durch die Räume flitzten, war das emotionale Erlebnis des gemeinsamen Interagierens sofort spürbar. 
 
So wurden im Konferenzraum erstmal die besten Plätze getestet, der Achtsamkeitsraum besucht und die Projektkoordinatorin Jane Heising besucht, so dass die muntere Gesprächsrunde direkt erweitert wurde. Ich fand mich schnell zurecht und zusätzliche Technik wie VR Brille und Co. waren nicht notwendig. 

Mein Fazit!

  • Interessante Option für das Lernen und Arbeiten in virtuellen Welten, da durch das visuell gemeinsame Agieren ein Mehr an persönlicher Nähe emotional erlebbar wird.  

  • Chance für eine zeitgemäße Ausbildung und Positionierung als attraktiver Arbeitgebender; siehe Beispiel des Azubi "Welcome Day" von Neusehland Metaverse im Handwerk: Von Ausbildung bis Ausstellungen – wo die virtuellen Welten zum Einsatz kommen - handwerk magazin (handwerk-magazin.de) 

  • Möglichkeit des Voneinander-Lernens durch Einbeziehung von Azubis bei der Raumgestaltung: Digital Natives fühlen sich oft in der Gaming-Welt zu Hause und erfassen virtuelle Landkarten schnell, daher haben sie hier beim Design die Nase vorn; gleichzeitig erfordert die virtuelle Welt gemeinsame Spielregeln und Rahmenbedingungen. Beides kombiniert ermöglicht das generationsübergreifende Von- und Miteinander-Lernen. 

  • Förderung der Selbstbestimmung durch freieres Bewegen als in klassischen Konferenztools: Mal eben den Avatar zum Kaffee holen schicken oder in den Ruheraum verschwinden; man bleibt für die Anderen sichtbar. Zudem kann durch mehr Selbstbestimmung die berufliche Handlungsfähigkeit junger Menschen gestärkt werden. 

  • Beitrag zur Nachhaltigkeit: Auch wenn digitale Medien natürlich Energiefresser sind, können sie doch eine Alternative für Teamevents sein, um bei erheblichen räumlichen Distanzen Reisekosten und Ressourcen zu schonen. 

  • Und last but not least: Diese visuelle Darstellung weckt den Spieltrieb, fördert das gemeinschaftliche Erleben und zaubert ein Lächeln aufs Gesicht, weil es einfach Spaß macht. Und was gibt es Schöneres, als wenn Menschen gemeinsam miteinander lachen, oder? 


Und wenn Sie die Welt eines Metaverses selbst einmal ausprobieren und sich auf die Zukunft vorbereiten möchten: Unsere diesjährige Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Die Fachkräfte von morgen - innovativ und exzellent ausbilden“ vom 18.10. bis 17.11.2023 findet im Metaversum statt. Save the Date

Weiterführende Links: 

Was ist das Metaverse? (handelsblatt.com) 

Virtuelle Welt, reale Probleme: Rechtliche Fragen im Metaverse (kpmg.de) 

Showroom: Wie die Falke-Gruppe Metaverse für den Vertrieb nutzt (e-commerce-magazin.de) 

Umgebung lässt sich stufenweise ausblenden - BMW-Studie iVision Dee: Das Metaverse auf vier Rädern - Golem.de 

confidos-virtuell.de 

*Fischer und sein Team arbeiten mit Gather Town bereits seit über zwei Jahren und nutzen dies im Kontext von Lernen und Arbeiten. Diese Erfahrungen hat Fischer zusammen mit seinem Kollegen Dirk Engel in einem Fachbuch zusammengetragen, was voraussichtlich im Herbst dieses Jahres bei Springer / Gabler veröffentlicht wird. Neben den vielen praktischen Beispielen werden auch weitere Aspekte, wie die Auswirkungen von KI oder Änderungen unseres Verhaltens durch das Eintauchen ins Metaversum, beleuchtet. 
Foto: @naratrip-boonroung
Video: confidos-virtuell.de

 

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