13. Dezember 2024

Künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag zu etablieren, geht nicht von heute auf morgen. Und es geht besser im Team mit anderen als allein. Daher haben wir im August 2024 das AI Village -ein Innovationsprojekt zu KI und Robotik- in Hürth besucht. Herausgekommen sind drei Videos, die eindrucksvoll zeigen, was KI bereits heute leisten kann.

KI lokal vor Ort erleben

In keinem Bereich verändern sich diese Bedürfnisse derzeit schneller und grundlegender als durch den Einfluss von künstlicher Intelligenz (KI). Die rasante Entwicklung und Implementierung von KI-Technologien in nahezu allen Wirtschaftsbereichen stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen undChancen. Politik und Wirtschaft reagieren darauf mit einer Vielzahl von Initiativen und Projekten, um den Wandel aktiv zu gestalten. Eines dieser Projekte ist das AI Village.

In einem alten afrikanischen Sprichwort heißt es „Um ein Kind großzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf“.  Streng genommen ist das AI Village kein Dorf im eigentlichen Sinne, sondern ein altes Fernsehstudio mit unterschiedlichen Partnern mit Expertise zu KI und Robotik vor Ort. So ein bisschen stimmt das Sprichwort aber dann doch, denn um eine erfolgreiche KI-Implementierung in Wirtschaft und Gesellschaft voranzutreiben, braucht es eine ganze Gemeinschaft von Experten, Unterstützern und innovativen Köpfen. Das AI Village bringt genau diese Akteure in einer bestimmten Region zusammen: Unternehmen, Start-ups, Forschungseinrichtungen aber auch politische Entscheidungsträger.

Dabei bietet das AI Village nicht nur Chancen zur Vernetzung und Workshops zur Weiterbildung. Es ist auch ein bisschen ein Paradies für Technikbegeisterte, die KI live erleben möchten. Denn auf sogenannten Demonstratoren können diverse Anwendungen, zum Beispiel zur Erkennung von Gesichtern getestet werden.

Kooperation mit AI Village

Im Frühjahr 2024 wurden wir am Institut der deutschen Wirtschaft darauf aufmerksam, dass sich ein interessanter Partner im Themenbereich KI direkt in unserer Nachbarschaft etabliert hatte. Von Köln, wo der Autor dieses Artikels arbeitet, nach Hürth ist es mehr oder weniger ein Katzensprung. Zugleich ist ein bisschen wie eine andere Welt und das nicht nur weil der Rhein „fehlt“. 

Im Februar 2024 wagten meine Kollegin Sarah Prekop und ich diesen Katzensprung und schauten zum ersten Mal beim Team des AI Village vorbei. Das Projekt befand sich an mehreren Stellen noch im Aufbau aber wir waren beindruckt von dem Elan und der Vision des Projekts.

Wir waren uns schnell einig: Hier ist eine Kooperation mit dem NETZWERK Q 4.0 nicht nur möglich, sondern sehr sinnvoll. Für uns war aber auch wichtig, dass wir nicht gemeinsam nette Gespräche haben und dabei Kaffee trinken. Vielmehr wollten wir ein greifbares, sinnvolles Projekt ins Leben rufen. Etwas, das wirklich Mehrwert bietet und den Menschen zugutekommt, die es am dringendsten brauchen: den Ausbilder:innen, die mitten in einem Umbruch stehen.

Und wenn ich ehrlich sein darf: Auf die passende Idee zu kommen hat ein bisschen gedauert, nicht nur einige Wochen, sondern einige Monate. Von Anfang an hatten es uns die KI-Demonstratoren im AI Village angetan. Es war beeindruckend zu sehen, wie abstrakte Konzepte der KI so praktisch greifbar und erlebbar wurden. Vielleicht konnten wir einen Teil dieser Erfahrung auf Videos einfangen und für Besucher:innen unserer Webseite erlebbar machen?

Videodreh im AI Village

Vor einem Videodreh ist eine Menge zu erledigen: Drehbücher mit Sprechertexten schreiben, eine Agentur zum Dreh beauftragen und nicht zuletzt mit den Menschen vor Ort sprechen, um abzuklären, was möglich ist und was nicht.

Und dann kommt der große (Dreh-)Tag. Meine Kollegin Maren Schulte und ich machten uns an einem ziemlich heißen Sommertag auf den Weg. Diese Hitze sollte sich später bemerkbar machen – auf mehreren Aufnahmen sah man kleine Schweißperlen auf meiner Stirn.

Ansonsten lief der Dreh aber entspannt, nicht zuletzt dank der großen Gastfreundschaft unserer Partner vom AI Village: dem Projektleiter Alex Dickmann und dem Marketingmanager Tobias Weigand. Beide erklärten sich bereit, in den Videos mitzuwirken und ihre Expertise einzubringen.

Dabei behandelten wir drei zentrale Themen:

Maschinelles Sehen mit Lego-Steinen: Das erste Video widmete sich dem maschinellen Sehen und zeigte anhand von Lego-Steinen, wie künstliche Intelligenz verschiedene Gegenstände erkennen und darauf aufbauend Vorschläge für die weitere Vorgehensweise identifizieren kann. Diese Technologie kommt bereits heute in der Logistik zum Einsatz.

KI-gestützte digitale Bilderstellung: Im zweiten Video demonstrierten wir Schritt für Schritt, wie mit KI digitale Bilder erstellt und animiert werden können. Innerhalb kürzester Zeit kann so beispielsweise ein Werbevideo für ein neues Produkt entstehen. Dies könnte die Ausbildung in Berufen mit Marketing-Bezug grundlegend verändern. Die Wahl fiel auf eine Katze – ein bewährtes Motiv, das sofort Aufmerksamkeit generiert. 

 

Erkennung von Menschen durch maschinelles Sehen: Im dritten Video kehrten wir zum maschinellen Sehen zurück, diesmal mit dem Fokus auf die Erkennung von Menschen, ihrem Alter und ihrem Geschlecht. Dabei probierten wir das Erkennungsverfahren spielerisch aus, um schließlich einen Blick in die Zukunft zu werfen: Wie könnte diese Technologie die Ausbildung verändern?

Der Drehtag war trotz Vorbereitung und toller Zusammenarbeit aller Beteiligten vor Ort durchaus anstrengend. Und er endete damit, dass der öffentliche Nahverkehr nach Köln ausgefallen ist und wir mit fast zwei Stunden Verspätung zurückgekommen sind. Dennoch blicke ich sehr gerne an diesen Tag im August zurück.

 
Zurück zur Übersicht