22. August 2025
Künstliche Intelligenz und die Verwendung von Sprachmodellen, wie ChatGPT sind längst in der Ausbildung angekommen und eröffnen neue Möglichkeiten für die Gestaltung von Lerninhalten, Ausbildungskonzepten oder individuellen Lernhilfen. Eine Methode, die sich dabei als besonders hilfreich erweist, ist das sogenannte Prompting for Prompts. Aber was bedeutet das eigentlich und wie kann man es in der Ausbildungspraxis sinnvoll einsetzen?
Was verstehen wir unter Prompting for Prompts?
Beim klassischen Prompting gibst du dem KI-Modell eine Anweisung, wie z. B.: „Fasse das Thema Arbeitssicherheit in drei Sätzen für eine Unterweisung zusammen.“
Beim Prompting for Prompts drehst du diesen Prozess um. Du formulierst nicht sofort eine konkrete Aufgabe, sondern erläuterst der KI zunächst dein Ziel oder deine Herausforderung. Anschließend forderst du das Sprachmodell auf, DIR gezielte Fragen zu stellen, um das Problem besser zu verstehen und neue Prompts zur Lösung deines Problems zu finden. Diese Art des Promptings wird auch als Meta-Prompting bezeichnet.
Beispiel: „Ich möchte ein Onboardingkonzept für meine neuen Azubis entwickeln. Stelle mir alle Fragen, die du brauchst, um mir ein passendes Konzept zu erstellen.“
Warum solltest du Prompting for Prompts nutzen?
- Klarere Ergebnisse: Durch die gezielte Rückfrage der KI wird der eigentliche Bedarf an Input klarer, was zu passgenaueren Antworten für dein Problem führt.
- Du sparst Zeit: Statt mehrere Anläufe mit unklaren Prompts zu starten, arbeitest du dich mit den Rückfragen der KI schnell zu deinem gewünschten Ergebnis vor.
- Mehr Lernanreize: Die Fragen der KI können dir (und deinen Azubis) Denkanstöße geben und neue Perspektiven öffnen, die du dir vorab nicht gestellt hast.
Praxisbeispiele für den Ausbildungsalltag
1. Workshop-Planung
Formuliere dein Ziel und lass dich von der KI durch gezielte Fragen unterstützen:
„Ich möchte einen Workshop für besseres Teamwork meiner Azubis planen. Stell mir alle Fragen, damit du den Prozess verstehst und verständlich erklären kannst.“
2. Komplexe Inhalte einfach erklären
Gerade bei Prozessen wie der Berichtsheftführung hilft Meta-Prompting:
„Ich möchte meinen Azubis die Berichtsheftführung erklären. Stell mir Fragen, damit du den Prozess verstehst und in einfacher Sprache erklären kannst.“
3. Reverse Prompt Engineering: Prompts aus bestehenden Beispielen ableiten
Du hast bereits ein gutes Ergebnis vom Chatbot erhalten und möchtest wissen, wie ein dazugehöriger Prompt ausgesehen haben könnte, um diesen später wieder zu verwenden.
Gib das Ergebnis ein und formuliere anschließend:
„Welcher Prompt könnte zu diesem Ergebnis geführt haben?“
Prompting als Schlüssel für KI-Nutzung
Prompting for Prompts ist kein Trick – sondern ein effektiver Weg, mit der KI in Dialog zu treten. Diese Methode hilft dir, zielgerichteter, effizienter und kreativer mit Sprachmodellen zu arbeiten –und so schneller zu besseren Ergebnissen zu kommen. Probiere sie aus, um deine individuellen Konzepte zu entwickeln, Wissen verständlich zu vermitteln und dabei deine eigenen Prompts zu verbessern. Denn: Gut gestellte Fragen führen zu besseren Antworten – auch im Umgang mit KI.