04.06.2024

Die aktuelle NETZWERK Q 4.0 Studie belegt, dass rund ein Drittel der Betriebe die Ausbildung 4.0 bereits erfolgreich praktiziert. Netzwerke, die Ausbildungsbetriebe mit verschiedensten Lernorten, Verbänden und der Politik verbinden, erwiesen sich als wichtiger Faktor innovativer Ausbildungsstrategien.

Der Fortschritt der Digitalisierung in der Ausbildung

Die Digitalisierung der Arbeitswelt betrifft inzwischen alle Berufsgruppen. Waren Computerkenntnisse einst nur in bestimmten Berufsbildern notwendig, sind informationstechnische Anwendungen heute in allen Berufen Teil der entsprechenden Berufsausbildung.  Das hat weit reichende Folgen – nicht nur für die Auszubildenden, sondern ebenso für die Ausbilder. Neben Fachkompetenzen gewinnen Soft Skills an Bedeutung. Modernisierte Ausbildungsinhalte und -konzepte sind die logische Folge. Im Mittelpunkt der Aus- und Weiterbildung stehen digitale Fachkompetenzen und der Umgang mit digitalen Lernmedien.

Die Integration digitaler Technologien in die betriebliche Aus- und Weiterbildung lässt sich mithilfe des Index „Ausbildungsunternehmen 4.0“ abbilden und ermöglicht eine Kategorisierung der Ausbildungsbetriebe als digitale Nachzügler, als digitales Mittefeld oder als digitale Vorreiter. Das Bundesbildungsministerium fördert zwecks der Qualifizierung des Berufsbildungspersonals im digitalen Wandel das Projekt „NETZWERK 4.0“, das die erforderlichen Daten erhebt und den Index erstellt. Der Begriff „Ausbildung 4.0“ leitet sich ab von der sogenannten „4. industriellen Revolution“, die den Einzug von Digitalisierung und großflächiger Datenvernetzung zwischen Menschen, Maschinen und Produkten in die Industrie beschreibt.

Die nun vorliegende Studie belegt auf Basis repräsentativ erhobener Daten der teilnehmenden Wirtschaftsunternehmen, dass die digitale Transformation der Ausbildung in Deutschland noch ausbaufähig ist. Die Studie unterscheidet die untersuchten Betriebe in:

• digitale Vorreiter (etwa 35 Prozent)

• digitales Mittelfeld (rund 45 Prozent)

• digitale Nachzügler (circa 20 Prozent)

Gero Kunath, Economist am IW und Co-Autor der Q 4.0 Studie

Aktive Nutzung von Ausbildungsnetzwerken als Schlüssel zum Erfolg

Die Studie ergab außerdem, dass die Unternehmen, die zu den digitalen Vorreitern gehören, eine deutliche höhere Netzwerkaktivität aufwiesen als die anderen. Unternehmen im digitalen Mittelfeld sind zwar in ähnlichem Umfang vernetzt – allerdings nutzen sie Netzwerke weniger intensiv als die digitalen Vorreiter. Eine Handlungsempfehlung der Verfasser der Studie ist daher die Verstärkung der Netzwerkaktivitäten der Verantwortlichen in den Betrieben des Mittelfeldes und der Nachzügler.

Zu den wichtigsten Themen in Ausbildungsnetzwerken gehören unter anderem:

• Selbst- und Sozialkompetenzen

• Azubi- und Fachkräftemangel, fehlende Ausbildungsreife und Gegenmaßnahmen

• Modernisierung von Ausbildungsordnungen, Wahl- und Zusatzqualifikationen

• Qualifizierung der Ausbilderinnen und Ausbilder

Der Austausch mit anderen bietet für Unternehmen viele Möglichkeiten, Inspiration zu sammeln, Interessen zu bündeln und von anderen zu lernen. Die Ausbildung ist ein wichtiges Thema in Netzwerken – denn angesichts des bestehenden Fachkräftemangels ist erfolgreich auszubilden eine wichtige Säule für die Fachkräftesicherung und somit das wirtschaftliche Fortbestehen von Betrieben. Digitales Aufholen ist deshalb essenziell für die "Nachzügler".

Die vollständige Studie „Netzwerke – Ein Innovationstreiber für die Ausbildung 4.0“ von Gero Kunath, Paula Risius, Lydia Malin und Dirk Werner steht hier zum Download bereit.

Weiterführende Links: 

Die Q 4.0 Studien

Netzwerke sind Innovationstreiber der Ausbildung 4.0 (PDF)
Lehr- und Lernkultur 4.0: Digitale Kompetenzen und Wissen vermitteln (PDF)
Erfolgsfaktoren für mehr Digitalisierung in der Ausbildung (PDF)

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