20. Ja­nu­ar 2025

Die be­ruf­li­che Aus­bil­dung steht vor der Her­aus­for­de­rung, jun­ge Men­schen nicht nur fach­lich, son­dern auch me­tho­disch auf die An­for­de­run­gen der mo­der­nen Ar­beits­welt vor­zu­be­rei­ten. Da­bei bie­tet Pecha Ku­cha, eine vi­su­ell fo­kus­sier­te und zeit­lich struk­tu­rier­te Prä­sen­ta­ti­ons­me­tho­de, span­nen­de Mög­lich­kei­ten, In­hal­te prä­gnant und krea­tiv zu ver­mit­teln. Hier er­fah­ren Sie mehr über die An­wen­dun­gen im Aus­bil­dungs­all­tag. 

Was ist Pecha Ku­cha?

Pecha Ku­cha stammt aus Ja­pan und be­deu­tet über­setzt „Stim­men­ge­wirr“. Die Me­tho­de wur­de 2003 von den Ar­chi­tek­ten As­trid Klein und Mark Dytham in To­kio ent­wi­ckelt, um lan­ge, un­struk­tu­rier­te Prä­sen­ta­tio­nen zu ver­mei­den und die Auf­merk­sam­keit des Pu­bli­kums zu för­dern. Sie ba­siert auf dem Prin­zip, In­hal­te kurz, prä­gnant und vi­su­ell an­spre­chend zu ver­mit­teln. Die Grund­re­geln sind ein­fach: 20 Fo­li­en, die je­weils nur 20 Se­kun­den ge­zeigt wer­den. Dies er­gibt eine Ge­samt­dau­er von 6 Mi­nu­ten und 40 Se­kun­den – ein For­mat, das per­fekt auf die Es­senz ei­ner Bot­schaft zu­ge­schnit­ten ist. 

Das strik­te Zeit­li­mit zwingt Vor­tra­gen­de, sich in­ten­siv mit ih­rem The­ma aus­ein­an­der­zu­set­zen und die In­hal­te klar zu struk­tu­rie­ren. Da­durch wird eine Über­la­dung mit In­for­ma­tio­nen ver­mie­den, und die Zu­hö­ren­den kön­nen sich bes­ser auf die Kern­bot­schaf­ten kon­zen­trie­ren. Gleich­zei­tig liegt der Fo­kus auf vi­su­el­len Ele­men­ten, da jede Fo­lie haupt­säch­lich durch Bil­der oder Gra­fi­ken wir­ken soll, wäh­rend Tex­te auf ein Mi­ni­mum re­du­ziert blei­ben. 

In der dua­len Aus­bil­dung, sei es im Be­trieb oder in der Be­rufs­schu­le, hat Pecha Ku­cha ei­ni­ge ent­schei­den­de Vor­tei­le: 

  1. För­de­rung der Prä­gnanz: Auszubildende lernen, komplexe Inhalte auf den Punkt zu bringen – eine Fähigkeit, die in der Arbeitswelt unerlässlich ist. 

  2. Vi­su­el­le Kom­mu­ni­ka­ti­on: Die Methode legt Wert auf ansprechende Visualisierung, was besonders für visuelle Lerntypen hilfreich ist. 

  3. Stär­kung von Prä­sen­ta­ti­ons­kom­pe­ten­zen: Das klare Zeitlimit trainiert die Fähigkeit, strukturiert und souverän vor einem Publikum zu sprechen. 

  4. Ak­ti­ves Ler­nen: Pecha Kucha erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema, da Vortragende die Inhalte so verinnerlichen müssen, dass sie sie ohne Textnotizen präsentieren können. 

Pecha Ku­cha im Aus­bil­dungs­all­tag an­wen­den

Im Betrieb:Die Methode eignet sich hervorragend, um Ergebnisse aus Projekten vorzustellen, Arbeitsabläufe zu erklären oder Innovationen zu präsentieren. Ausbilder:innen können Pecha Kucha auch nutzen, um Feedbackrunden dynamisch und interaktiv zu gestalten. 

1. Pro­jekt­er­geb­nis­se prä­sen­tie­ren 

  • An­wen­dungs­bei­spiel: Eine Grup­pe von Aus­zu­bil­den­den ar­bei­tet an ei­nem in­ter­nen Op­ti­mie­rungs­pro­jekt, etwa zur Ver­bes­se­rung des Ma­te­ri­al­flus­ses in der Pro­duk­ti­on. Mit Pecha Ku­cha kön­nen sie ihre Er­kennt­nis­se und vor­ge­schla­ge­nen Maß­nah­men prä­sen­tie­ren, in­dem jede Fo­lie je­weils ei­nen As­pekt – Pro­blem, Ana­ly­se, Lö­sungs­vor­schlag, er­war­te­te Er­geb­nis­se – prä­gnant zu­sam­men­fasst. Die­se struk­tu­rier­te Dar­stel­lung er­leich­tert es Füh­rungs­kräf­ten, die In­for­ma­tio­nen schnell zu er­fas­sen und zu be­wer­ten. 

2. Ar­beits­ab­läu­fe er­klä­ren 

  • An­wen­dungs­bei­spiel: Ein:e er­fah­re­ne:r Mit­ar­bei­ter:in könn­te eine Ein­füh­rung in ei­nen neu­en Ma­schi­nen­pro­zess ge­ben. Mit Pecha Ku­cha wer­den die Ar­beits­schrit­te in ei­ner vi­su­ell an­spre­chen­den, leicht ver­ständ­li­chen Ab­fol­ge er­klärt, wo­bei jede Fo­lie ein Ele­ment wie Si­cher­heits­vor­keh­run­gen, Ma­schi­nen­pa­ra­me­ter oder den Start­pro­zess ab­bil­det. Dies kann die Ein­ar­bei­tung neu­er Kol­leg:in­nen oder Aus­zu­bil­den­der er­heb­lich ver­ein­fa­chen. 

3. In­no­va­tio­nen vor­stel­len 

  • An­wen­dungs­bei­spiel: Ein Aus­zu­bil­den­der im IT-Be­reich ent­wi­ckelt eine App zur in­ter­nen Pro­zess­op­ti­mie­rung. Mit­hil­fe von Pecha Ku­cha stellt er die Funk­ti­ons­wei­se und Vor­tei­le der App vor. Das For­mat zwingt ihn, sich auf die Kern­fea­tures und den Mehr­wert der In­no­va­ti­on zu kon­zen­trie­ren, was für Ent­schei­der:in­nen im Be­trieb be­son­ders wert­voll ist. 

4. Dy­na­mi­sche Feed­back­run­den 

  • An­wen­dungs­bei­spiel: Nach ei­ner Team­auf­ga­be könn­ten Aus­bil­der:in­nen eine Feed­back­run­de im Pecha-Ku­cha-For­mat or­ga­ni­sie­ren. Jede:r Teil­neh­mer:in er­hält eine be­stimm­te An­zahl von Fo­li­en, um das Ge­lern­te, Her­aus­for­de­run­gen und Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­ge dar­zu­stel­len. Das sorgt für eine fo­kus­sier­te und kurz­wei­li­ge Feed­back­kul­tur. 

In der Be­rufs­schu­le: Hier kann Pecha Kucha zur Vermittlung von Fachinhalten eingesetzt werden, etwa für Kurzreferate oder zur Einführung neuer Themen. Auch Gruppenarbeiten lassen sich damit effektiv strukturieren, indem jede Gruppe ihre Ergebnisse mit dieser Methode präsentiert. 

1. Fach­in­hal­te ver­mit­teln 

  • An­wen­dungs­bei­spiel: Ein Leh­rer im Be­reich Elek­tro­tech­nik führt Pecha Ku­cha ein, um den Un­ter­schied zwi­schen Wech­sel­strom und Gleich­strom zu er­klä­ren. Die Fo­li­en könn­ten die Ge­schich­te der bei­den Sys­te­me, ihre tech­ni­schen Un­ter­schie­de und Ein­satz­be­rei­che kom­pakt il­lus­trie­ren. Dies gibt den Schü­ler:in­nen eine kla­re und vi­su­el­le Über­sicht. 

2. Kurz­re­fe­ra­te ge­stal­ten 

  • An­wen­dungs­bei­spiel: Eine Klas­se im Be­reich Ein­zel­han­del be­han­delt Mar­ke­ting­stra­te­gi­en. Jede:r Schü­ler:in über­nimmt ein spe­zi­fi­sches The­ma, z. B. Preis­stra­te­gi­en oder Wer­be­kam­pa­gnen. Durch Pecha Ku­cha wird das Re­fe­rat straff und die In­for­ma­tio­nen blei­ben klar und prä­gnant. 

3. Grup­pen­ar­beit struk­tu­rie­ren 

  • An­wen­dungs­bei­spiel: In ei­nem Un­ter­richts­pro­jekt zur Nach­hal­tig­keit ana­ly­sie­ren ver­schie­de­ne Grup­pen As­pek­te wie Ab­fall­ver­mei­dung, Res­sour­cen­scho­nung und er­neu­er­ba­re En­er­gi­en. Jede Grup­pe nutzt Pecha Ku­cha, um ihre Er­geb­nis­se zu­sam­men­zu­fas­sen. Das Zeit­li­mit pro Grup­pe sorgt da­für, dass der Un­ter­richt ef­fi­zi­ent bleibt und alle Er­geb­nis­se vor­ge­stellt wer­den kön­nen. 

4. Ein­füh­rung neu­er The­men 

  • An­wen­dungs­bei­spiel: Zu Be­ginn ei­nes neu­en The­men­kom­ple­xes wie „Di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on in der Ar­beits­welt“ be­rei­tet die Lehr­kraft eine Pecha-Ku­cha-Prä­sen­ta­ti­on vor. Jede Fo­lie deckt ei­nen re­le­van­ten As­pekt ab, etwa Au­to­ma­ti­sie­rung, Cloud-Com­pu­ting oder KI, und dient als Ein­stieg für wei­te­re Dis­kus­sio­nen. 

Er­folgs­fak­to­ren für Pecha Ku­cha

Ein zen­tra­ler As­pekt, der über den Er­folg ei­ner Pecha-Ku­cha-Prä­sen­ta­ti­on ent­schei­det, ist die Kon­zen­tra­ti­on auf kla­re Kern­bot­schaf­ten. Vor­tra­gen­de soll­ten die wich­tigs­ten In­hal­te ver­in­ner­licht ha­ben und dar­auf ach­ten, un­nö­ti­ge De­tails aus­zu­spa­ren. Die­ser An­satz för­dert nicht nur die Über­sicht­lich­keit, son­dern er­mög­licht es auch dem Pu­bli­kum, die Kern­aus­sa­gen schnell zu er­fas­sen und im Ge­dächt­nis zu be­hal­ten. Ne­ben der in­halt­li­chen Klar­heit spielt die vi­su­el­le Ge­stal­tung eine wich­ti­ge Rol­le: Jede Fo­lie soll­te op­tisch an­spre­chend und ein­präg­sam sein, wo­bei der Ein­satz von Bil­dern oder Gra­fi­ken ge­gen­über Text do­mi­niert. Die­se vi­su­el­le Fo­kus­sie­rung un­ter­stützt den schnel­len In­for­ma­ti­ons­fluss und stei­gert die Auf­merk­sam­keit der Zu­hö­ren­den. 

Um die Me­tho­de ef­fek­tiv um­zu­set­zen, ist Übung es­sen­zi­ell. Da jede Fo­lie ge­nau 20 Se­kun­den ge­zeigt wird, ist ein prä­zi­ses Ti­ming not­wen­dig, das durch wie­der­hol­tes Ein­üben er­reicht wer­den kann. Dies ist be­son­ders wich­tig, um die Si­cher­heit der Vor­tra­gen­den zu stär­ken und ei­nen flüs­si­gen Ab­lauf zu ge­währ­leis­ten. Schließ­lich soll­te Pecha Ku­cha als in­te­gra­ti­ver Be­stand­teil des Lern­pro­zes­ses ver­stan­den wer­den. Bei­spiels­wei­se kann die Me­tho­de in Pro­jekt­ar­bei­ten ein­ge­bet­tet oder als Vor­be­rei­tung auf Prü­fun­gen ge­nutzt wer­den, um das in­halt­li­che Ver­ständ­nis und die Prä­sen­ta­ti­ons­fä­hig­kei­ten der Aus­zu­bil­den­den nach­hal­tig zu för­dern. 

Wei­te­re Vor­tei­le und Ein­satz­mög­lich­kei­ten von Pecha Ku­cha

Pecha Ku­cha bringt nicht nur eine straf­fe Struk­tur in Prä­sen­ta­tio­nen, son­dern bie­tet auch zahl­rei­che Vor­tei­le, die über die rei­ne Wis­sens­ver­mitt­lung hin­aus­ge­hen. Ein we­sent­li­cher Plus­punkt ist die För­de­rung der Krea­ti­vi­tät. Durch die Ge­stal­tung von Fo­li­en und die Ent­wick­lung ei­ner kla­ren Sto­ry­line set­zen sich die Vor­tra­gen­den in­ten­siv mit dem The­ma aus­ein­an­der und ent­wi­ckeln krea­ti­ve Lö­sungs­an­sät­ze, um ihre Bot­schaf­ten vi­su­ell und in­halt­lich an­spre­chend zu kom­mu­ni­zie­ren. Die­ser Pro­zess kann das kri­ti­sche und ge­stal­te­ri­sche Den­ken der Aus­zu­bil­den­den nach­hal­tig stär­ken. 

Dar­über hin­aus sorgt Pecha Ku­cha für eine ab­wechs­lungs­rei­che Lern­um­ge­bung. Im Ver­gleich zu klas­si­schen Prä­sen­ta­tio­nen bringt das dy­na­mi­sche Zeit­for­mat Schwung in den Un­ter­richt oder Ar­beits­all­tag und stei­gert die Mo­ti­va­ti­on der Be­tei­lig­ten. Zu­dem för­dert die Me­tho­de das Ar­bei­ten im Team, wenn Grup­pen ge­mein­sam Prä­sen­ta­tio­nen vor­be­rei­ten.

Dies schult nicht nur fach­li­che Kom­pe­ten­zen, son­dern auch Soft Skills wie Team­fä­hig­keit und Kom­mu­ni­ka­ti­on. Letzt­lich er­weist sich Pecha Ku­cha als fle­xi­bel und viel­sei­tig: Ob in der Ver­mitt­lung kom­ple­xer In­hal­te, als krea­ti­ves Feed­back-Tool oder in der Ide­en­fin­dung – die Me­tho­de kann in ver­schie­de­nen Kon­tex­ten ad­ap­tiert und auf in­di­vi­du­el­le Be­dürf­nis­se zu­ge­schnit­ten wer­den. 

Fa­zit: Pecha Ku­cha för­dert Kom­pe­ten­zen

Pecha Ku­cha ist mehr als nur eine Prä­sen­ta­ti­ons­me­tho­de – es ist ein Werk­zeug zur ge­ziel­ten För­de­rung von Kom­pe­ten­zen, die in der mo­der­nen Ar­beits­welt un­ver­zicht­bar sind. In­dem Wis­sen auf das We­sent­li­che re­du­ziert und in ei­nem klar struk­tu­rier­ten Zeit­rah­men ver­mit­telt wird, ler­nen Vor­tra­gen­de, prä­zi­se zu den­ken und zu kom­mu­ni­zie­ren. Gleich­zei­tig schult die Me­tho­de die Fä­hig­keit, In­for­ma­tio­nen krea­tiv und vi­su­ell an­spre­chend auf­zu­be­rei­ten. Dies kommt nicht nur dem Ver­ständ­nis der Zu­hö­ren­den zu­gu­te, son­dern för­dert auch die Ei­gen­stän­dig­keit und Re­fle­xi­ons­fä­hig­keit der Prä­sen­tie­ren­den. 

Ein wei­te­rer zen­tra­ler As­pekt ist die Schu­lung von Prä­sen­ta­ti­ons­si­cher­heit. Da jede Fo­lie nur 20 Se­kun­den im Fo­kus steht, wird ein prä­zi­ses Ti­ming und ein sou­ve­rä­ner Um­gang mit dem Ma­te­ri­al er­for­der­lich. Die­se Er­fah­rung stärkt das Selbst­be­wusst­sein und för­dert die Fä­hig­keit, auch kom­ple­xe In­hal­te ver­ständ­lich und über­zeu­gend dar­zu­stel­len. 

Pecha Ku­cha ver­bin­det da­her die Ver­mitt­lung von Wis­sen mit der För­de­rung es­sen­zi­el­ler Soft Skills wie Krea­ti­vi­tät, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stär­ke und kri­ti­schem Den­ken. Die­se Fä­hig­kei­ten sind nicht nur in Aus­bil­dung und Be­ruf ge­fragt, son­dern bil­den die Grund­la­ge für ein er­folg­rei­ches Agie­ren in ei­ner im­mer stär­ker ver­netz­ten, dy­na­mi­schen Ar­beits­welt. Pecha Ku­cha ist so­mit eine wert­vol­le Me­tho­de, um Aus­zu­bil­den­de op­ti­mal auf die Zu­kunft vor­zu­be­rei­ten. 

Usprungs­text mit KI er­wei­tert und op­ti­miert

Wei­ter­füh­ren­de Links: 

Pecha Ku­cha mit Key­note (PDF)

Wei­ter­bil­dun­gen und Bei­trä­ge zum Ler­nen in der Aus­bil­dung

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