7. Juni 2024

In ei­ner Welt, die sich stän­dig wei­ter­ent­wi­ckelt, ist das Ler­nen eine le­bens­lan­ge Rei­se. Es ist wich­tig, dass wir Ler­nen ef­fek­tiv und ein­präg­sam ge­stal­ten, um si­cher­zu­stel­len, dass wir das Bes­te aus un­se­ren Lern­er­fah­run­gen her­aus­ho­len. Sharon L. Bow­man, ih­rer­seits selbst Aus­bil­de­rin und Un­ter­neh­mens­be­ra­te­rin, schlägt in ih­rem Buch “Trai­ning from the Back of the Room” sechs Trümp­fe vor (sechs Lern­prin­zi­pi­en), die das Ler­nen ver­bes­sern kön­nen. Die­se Lern­prin­zi­pi­en ent­spre­chen ver­schie­de­ner Me­tho­den, die sich ge­gen­sei­tig über­trump­fen. Wel­cher Trumpf (also wel­che Me­tho­de) das Ler­nen am ehes­ten er­leich­tert, ist von Mensch zu Mensch in­di­vi­du­ell. Wer­fen wir ei­nen Blick auf die sechs Trümp­fe.

Bild schlägt Wort

Die­ser Trumpf be­ruht auf der Tat­sa­che, dass Men­schen dazu nei­gen, sich an Bil­der bes­ser zu er­in­nern als an Wor­te. Der Grund da­für liegt in der Art und Wei­se, wie un­ser Ge­hirn funk­tio­niert. Bil­der spre­chen die rech­te Ge­hirn­hälf­te an, die für Krea­ti­vi­tät und Vor­stel­lungs­kraft zu­stän­dig ist. Dies kann die Auf­nah­me und das Be­hal­ten von In­for­ma­tio­nen ver­bes­sern. In der be­ruf­li­chen Aus­bil­dung kön­nen Sie als Aus­bil­der:in Gra­fi­ken, Dia­gram­me und Bil­der ver­wen­den, um kom­ple­xe Kon­zep­te zu er­klä­ren. Auf die­se Wei­se wird das Ler­nen ein­präg­sa­mer.

Spre­chen schlägt Zu­hö­ren

Die­ser Trumpf un­ter­streicht die Be­deu­tung des ak­ti­ven Spre­chens und Dis­ku­tie­rens für das Ler­nen und die Er­in­ne­rung. Im Ge­gen­satz zum pas­si­ven Zu­hö­ren, das oft zu ei­ner ober­fläch­li­chen Ver­ar­bei­tung von In­for­ma­tio­nen führt, er­for­dert das Spre­chen eine tie­fe­re Ver­ar­bei­tung und Or­ga­ni­sa­ti­on von In­for­ma­tio­nen. Dies ver­bes­sert so­wohl das Ver­ständ­nis als auch die Er­in­ne­rung. Be­zie­hen Sie als Aus­bil­der:in Dis­kus­si­ons­run­den, Prä­sen­ta­tio­nen und Grup­pen­ak­ti­vi­tä­ten ein die Aus­bil­dung ein. Die­se Ak­ti­vi­tä­ten er­mu­ti­gen die Teil­neh­mer zum Spre­chen und för­dern so ein tie­fe­res und nach­hal­ti­ge­res Ler­nen.

Be­we­gung schlägt Sit­zen

Die­ser Trumpf be­tont die Be­deu­tung von kör­per­li­cher Ak­ti­vi­tät und Be­we­gung für das Ler­nen. Durch Be­we­gung wird die Durch­blu­tung und da­mit die Sauer­stoff­ver­sor­gung des Ge­hirns er­höht, was das Ler­nen ver­bes­sert. In der be­ruf­li­chen Aus­bil­dung soll­ten Sie Pau­sen für kör­per­li­che Ak­ti­vi­tät ein­pla­nen oder Übun­gen ein­be­zie­hen, die Be­we­gung er­for­dern, um das Ler­nen dy­na­mi­scher und in­ter­ak­ti­ver zu ge­stal­ten.

Schrei­ben schlägt Le­sen

Die­ser Trumpf hebt die Be­deu­tung des ak­ti­ven Schrei­bens für das Ler­nen her­vor. Das Auf­schrei­ben von In­for­ma­tio­nen kann dazu bei­tra­gen, sie bes­ser im Ge­dächt­nis zu ver­an­kern als das blo­ße Le­sen. Der Grund da­für ist, dass Schrei­ben eine ak­ti­ve Be­tei­li­gung er­for­dert und das tie­fe Ler­nen för­dert. Er­mu­ti­gen Sie als Aus­bil­der:in Ihre Aus­zu­bil­den­den dazu, No­ti­zen zu ma­chen, Zu­sam­men­fas­sun­gen zu schrei­ben oder ihre Ge­dan­ken und Ide­en auf­zu­schrei­ben. Dies hilft Ih­ren Aus­zu­bil­den­den da­bei, das Ge­lern­te nach­hal­ti­ger im Kopf zu be­hal­ten.

Kür­zer schlägt Län­ger

Die­ser Trumpf un­ter­stützt die Ef­fek­ti­vi­tät von kur­zen, in­ten­si­ven Lern­ein­hei­ten im Ver­gleich zu lan­gen, aus­ge­dehn­ten Sit­zun­gen. Un­ser Ge­hirn kann nur eine be­grenz­te Men­ge an In­for­ma­tio­nen auf ein­mal auf­neh­men, und kur­ze Lern­ein­hei­ten kön­nen hel­fen, die In­for­ma­ti­ons­auf­nah­me zu ma­xi­mie­ren.

In der be­ruf­li­chen Aus­bil­dung kön­nen Sie die­ses Prin­zip an­wen­den, in­dem sie die Lehr­me­tho­den bzw. das zu ver­mit­teln­des Wis­sen in kur­ze, fo­kus­sier­te Seg­men­te un­ter­tei­len und zwi­schen den Seg­men­ten Pau­sen ein­le­gen. Dies för­dert nicht nur die Kon­zen­tra­ti­on und das En­ga­ge­ment der Ler­nen­den, son­dern er­mög­licht es ih­nen auch, das Ge­lern­te ef­fek­tiv zu ver­ar­bei­ten und zu ver­in­ner­li­chen.

 

An­ders schlägt Ei­ner­lei

Die­ser Trumpf er­kennt die Be­deu­tung von Ab­wechs­lung für das Ler­nen. Ab­wechs­lungs­rei­che Lern­ak­ti­vi­tä­ten und -me­tho­den kön­nen das In­ter­es­se und die Mo­ti­va­ti­on der Ler­nen­den auf­recht­erhal­ten. Ab­wechs­lung hält das Ler­nen frisch und in­ter­es­sant und kann dazu bei­tra­gen, die Auf­merk­sam­keit der Ler­nen­den zu hal­ten. Wen­den Sie ver­schie­de­ne Lern­ak­ti­vi­tä­ten und -me­tho­den an, wie z.B. Grup­pen­ar­beit, Ein­zel­pro­jek­te, Dis­kus­sio­nen, Prä­sen­ta­tio­nen und prak­ti­sche Übun­gen. Das Ler­nen wird da­durch nicht nur viel­fäl­ti­ger, son­dern auch an­re­gen­der.

 

Wert­vol­le Lern- und Lehr­me­tho­den

Die “Sechs Trümp­fe” von Sharon L. Bow­man sind wert­vol­le Werk­zeu­ge für je­den, der das Ler­nen ef­fek­tiv und ein­präg­sam ge­stal­ten möch­te. Sie bie­ten eine Viel­zahl von An­sät­zen, um das Ler­nen zu ver­bes­sern und zu per­so­na­li­sie­ren, in­dem sie auf die in­di­vi­du­el­len Be­dürf­nis­se und Vor­lie­ben der Ler­nen­den ein­ge­hen.

Dar­über hin­aus gibt es auch an­de­re Me­tho­den, die das Ler­nen för­dern kön­nen. Drei da­von möch­te ich Ih­nen be­son­ders ans Herz le­gen:

  • Peer-Tea­ching: Lassen Sie die Teilnehmer einander unterrichten. Dies fördert das tiefe Lernen und verbessert die Kommunikationsfähigkeiten. Es ermöglicht den Lernenden, ihr Wissen zu vertiefen, indem sie es anderen erklären. 

  • Ga­mi­fi­ca­ti­on: Verwenden Sie Spiele und Wettbewerbe, um das Lernen unterhaltsam und motivierend zu gestalten. Spiele können das Engagement und die Motivation der Lernenden erhöhen und ihnen helfen, komplexe Konzepte besser zu verstehen. 

  • Selbst­re­fle­xi­on: Ermutigen Sie die Teilnehmer, über das Gelernte nachzudenken und es mit ihren eigenen Erfahrungen in Verbindung zu bringen. Dies kann dazu beitragen, das Verständnis zu vertiefen und das Gelernte besser zu verankern. 

Ler­nen er­for­dert An­pas­sung und Fle­xi­bi­li­tät

Lernen erfordert ständige Anpassung und Flexibilität. In einer sich ständig verändernden Welt müssen wir bereit sein, unsere Lern­me­tho­den zu überdenken und anzupassen. Dies kann bedeuten, neue Technologien zu erforschen, die das Lernen unterstützen, oder verschiedene pädagogische Ansätze auszuprobieren, um zu sehen, was für uns am besten funktioniert.

Es könn­te auch be­deu­ten, dass wir uns Zeit neh­men, um über das Ge­lern­te nach­zu­den­ken und es in un­se­ren All­tag zu in­te­grie­ren. Durch stän­di­ge Re­fle­xi­on und An­pas­sung kön­nen wir si­cher­stel­len, dass wir das Bes­te aus un­se­ren Lern­er­fah­run­gen her­aus­ho­len und uns nicht nur als In­di­vi­du­en, son­dern auch als Ge­sell­schaft wei­ter­ent­wi­ckeln.

Wie Al­bert Ein­stein ein­mal sag­te: “Das Ler­nen ist Er­fah­rung. Al­les an­de­re ist ein­fach nur In­for­ma­ti­on.” Die­se Wor­te un­ter­strei­chen die Be­deu­tung von prak­ti­schen Er­fah­run­gen im Lern­pro­zess. Denn letzt­end­lich ist das ef­fek­ti­ve und ein­präg­sa­me Ler­nen der Schlüs­sel zu un­se­rem per­sön­li­chen und be­ruf­li­chen Wachs­tum.

 

Usprungs­text mit KI er­wei­tert und op­ti­miert
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