04.07.2024

Sensibilisierung für ethische Fragen im digitalen Kontext ist essenziell, um das kritische Denken und die Medienkompetenz von Auszubildenden zu fördern. In der IT-Ausbildung ist das Thema Corporate Digital Responsibility (CDR) deshalb fest in den Ausbildungsrahmenplänen verankert. CDR bedeutet, dass Unternehmen die Verantwortung für ihre digitalen Handlungen übernehmen. In diesem Beitrag erhalten Sie Tipps, wie Sie den verantwortungsvollen Umgang mit Technologien bei Ihren Azubis fördern können. 

Was bedeutet Corporate Digital Responsibility?

Corporate Digital Responsibility (CDR) bezieht sich auf die Verantwortung von Unternehmen, ethisch und verantwortungsbewusst im digitalen Raum zu handeln. Dies umfasst die Umsetzung von Datenschutz- und Datensicherheitsrichtlinien, den Schutz der Privatsphäre der Nutzer, die Bekämpfung von Desinformation und Hassrede sowie die Förderung von digitaler Inklusion und Bildung.

Unternehmen, die sich der CDR verpflichten, streben danach, digitale Technologien verantwortungsvoll zu nutzen und dabei die Auswirkungen ihrer Aktivitäten auf die Gesellschaft und die Umwelt zu berücksichtigen.

Sensibilisierung für digitale Ethik in der Ausbildungspraxis

In Anbetracht der rasanten Digitalisierung ist es von entscheidender Bedeutung, dass Ausbilder und Auszubildende gleichermaßen für digitale Ethik sensibilisiert sind. Die Auseinandersetzung mit ethischen Fragen im Umgang mit digitalen Medien ist ein wesentlicher Beitrag zur Entwicklung einer verantwortungsbewussten digitalen Kultur in der Ausbildung.

Durch gezielte Schulungen und Informationsveranstaltungen können Themen wie Datenschutz, Privatsphäre und Medienkompetenz in den Fokus gerückt werden. Es ist wichtig, dass Sie bei Ihren Auszubildenden ein Bewusstsein für die Auswirkungen des eigenen Handelns im digitalen Raum schaffen und sie dazu ermutigen, kritisch über ihre Online-Aktivitäten nachzudenken. Die Integration von digitaler Ethik in den Ausbildungsplan ist ein wichtiger Schritt, um eine ethische und verantwortungsvolle Nutzung digitaler Technologien zu fördern. 

Auszubildende, die dieses Verständnis entwickeln, sind besser in der Lage, die ethischen Herausforderungen in digitalen Arbeitsumgebungen zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, um positive Veränderungen herbeizuführen. 

So integrieren Sie CDR in die Ausbildung

Datenschutz und Privatsphäre sind zentrale Aspekte der digitalen Ethik in der Ausbildungspraxis. Die Integration dieser Themen spielt eine entscheidende Rolle für ein verantwortungsbewusstes und ethisches Verhalten im Umgang mit digitalen Medien. Sensibilisieren Sie Ihre Auszubildenden frühzeitig, um die Bedeutung des Datenschutzes zu verstehen und ihre Privatsphäre zu schützen.

  1. Reflektieren Sie gemeinsam mit Ihren Auszubildenen ethische Aspekte bei der Beurteilung, Entwicklung und Umsetzung von IT-Lösungen

  2. Sprechen Sie mit Ihren Azubis über Ihre Unternehmenswerte und die betrieblichen Regeln zu Ethik und Compliance. Welche Auswirkungen haben diese auf den Arbeitsalltag?

  3. Stellen Sie Ihren Auszubildenen Beispielaufgaben zu ethischen Fragestellungen im Berufsalltag. Beziehen Sie hierbei auch externe Tools, wie z.B. Ethics by Design ein. Potenzielle Themenfelder dafür sind zum Beispiel: 

    • sensibler Umgang mit Daten

    • Transparenz in interner und externer Kommunikation

    • ökologische und soziale Auswirkungen

  4. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihren Auszubildenden, was potenzielle Motive und Werte von Kund:innen sind. Wie können Dienstleistungen und Kommunikation daran angepasst werden?

Wie Sie und Ihre Azubis von digitaler Ethik profitieren

  1. Verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Technologien: Durch die Auseinandersetzung mit digitaler Ethik lernen Auszubildende, die Auswirkungen ihres Handelns im digitalen Raum zu reflektieren und verantwortungsbewusste Entscheidungen im Umgang mit Technologie zu treffen.

  2. Datenschutz und Datensicherheit: Durch das Verständnis digitaler Ethik lernen Auszubildende, die Bedeutung von Datenschutz und Datensicherheit zu schätzen und zu berücksichtigen, was dazu beiträgt, persönliche Informationen und Informationen von anderen zu schützen.

  3. Ethik im Online-Verhalten: Durch die Auseinandersetzung mit digitaler Ethik lernen Auszubildende, ethisch korrektes Verhalten im Online-Bereich zu praktizieren, wie z.B. Respektierung der Privatsphäre anderer, Vermeidung von Cybermobbing und dem Umgang mit Falschinformationen.

  4. Förderung von Medienkompetenz: Digitale Ethik in der Ausbildung kann dabei helfen, Medienkompetenz zu fördern, indem Auszubildende lernen, kritisch über die Medieninhalte nachzudenken, die sie konsumieren, und sich vor Falschinformationen und Manipulation zu schützen.

  5. Förderung von ethischer Innovation: Ein Bewusstsein für digitale Ethik in der Ausbildung kann dazu beitragen, eine Ethik der Innovation zu fördern, bei der technologische Entwicklungen im Einklang mit ethischen Grundsätzen erfolgen und das Gemeinwohl im Fokus steht.

Insgesamt bietet ein Bewusstsein für digitale Ethik in der Ausbildung einen Mehrwert für die persönliche Entwicklung der Auszubildenden sowie für ihre Fähigkeit, ethisch und verantwortungsbewusst im digitalen Raum zu handeln.

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Trainings: 

Ethik in der IT-Ausbildung 
Digitale Ethik für Ausbilderinnen und Ausbilder 

Workshop:

Künstliche Intelligenz in der Berufsorientierung und Ausbildung 

Blogbeitrag:

Digitale Ethik in der Ausbildung: Warum es wichtig ist, Werte frühzeitig zu vermitteln

 

 

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