20. August 2024
Sie fragen sich, wie Sie Ihre Nachwuchskräfte frühzeitig und langfristig an Ihr Unternehmen binden und Ausbildungsabbrüche vermeiden können? Dann sollten Sie sich mit Ihrem Onboarding-Prozess beschäftigen. Denn ein effektives Onboarding führt dazu, dass sich Ihre Azubis schnell in ihre Rolle einfinden, die Unternehmenskultur verstehen und die Bindung zum Unternehmen gestärkt wird! Aber was ist Ihrer Zielgruppe dabei wichtig? Wie können Sie die jungen Talente an Ihr Unternehmen binden? Und wie hängt dies mit dem Onboarding und Employer Branding zusammen? Antworten auf diese Fragen und konkrete Tipps für die Planung Ihres Onboardings erhalten Sie in diesem Blogbeitrag.
Die Wünsche der Generation Z
Ein erfolgreiches und maßgeschneidertes Onboarding führt dazu, dass sich Ihre Azubis schneller bei Ihnen wohlfühlen. Das bildet das Fundament für eine langfristige Azubi-Bindung. Damit das Onboarding Ihren neuen Azubis gefällt, müssen Sie sich erstmal damit befassen, was Ihrer jungen Zielgruppe wichtig ist, so HR-Consultant Claudia Wolf in unserem Q 4.0 Talk.
Laut der Studie „Junge Deutsche“ von der Allfoye Managementberatung GmbH sind für die Gen Z von besonderer Bedeutung:
Sie wollen das Unternehmen von Anfang an aktiv mitgestalten: Bieten Sie Ihnen über Azubi-Projekte, wie etwa den Ausbau Ihres Social Media Auftritts, von Beginn an Möglichkeiten, sich einzubringen.
Sie erwarten klare Strukturen: Stellen Sie deswegen von Anfang an eine Klarheit darüber her, was für Aufgaben und Erwartungen Sie an die jungen Menschen haben und fragen Sie im Gegenzug, was die Azubis von Ihnen erwarten
Sie wünschen sich regelmäßiges Feedback: Erläutern Sie frühzeitig, wie regelmäßig Feedbackgespräche bei Ihnen geführt werden und ermutigen Sie Ihre Azubis dazu, sich jederzeit Feedback von Ihnen einzuholen.
Sinn und Purpose sind ihnen wichtig: Erklären Sie bereits im Prozess beim Onboarding, welche Ziele das Unternehmen erreichen will, welche Produkte und Dienstleistungen aktuell produziert und erbracht werden und woran die verschiedenen Abteilungen aktuell arbeiten.
Und vergessen Sie nicht: Treffen Sie sich regelmäßig mit Ihren jungen Azubis und sprechen Sie mit ihnen über die ersten Erfahrungen im Unternehmen und die Wünsche ans Unternehmen. Hören Sie zu, reflektieren Sie gemeinsam – so kommen Sie in Touch. Dies trägt zur Verbesserung des sozialen Miteinanders bei, schafft soziale Eingebundenheit und ganz nebenbei ein attraktives Arbeitgeberimage.
Laut Claudia Wolf sollten sich Personaler fragen, welche Anpassungen Sie gegebenenfalls in Ihrem Unternehmen vollziehen können, um für die Gen Z attraktiver zu werden und wie Sie diese langfristig an sich binden können.
Tipps für die einzelnen Phasen im Onboarding
Wie anfangs erwähnt, fängt das Onboarding nicht erst ab dem ersten Arbeitstag an. Stattdessen zählt für die Unternehmen: Bleiben Sie bereits ab der Phase der Vertragsunterzeichnung bis zum ersten Arbeitstag in Kontakt mit ihren neuen Azubis, damit Sie Vorfreude erzeugen, Interesse zeigen und mögliche Ängste vor dem ersten Arbeitstag reduzieren.
Laden Sie in diesem Zeitraum neue Azubis zum Coffeebreak oder zu Unternehmensfeiern ein, um frühzeitig auf Tuchfühlung mit der Unternehmenskultur gehen zu können.
Richten Sie Ihren neuen Azubis gegebenenfalls auch Geburtstagswünsche aus.
Beziehen Sie Lehrende und Eltern über kurze Informationsmailings oder Online-Meetings mit in das Pre-Onboarding ein.
Informieren Sie frühzeitig über den Onboarding-Plan insbesondere den Ablauf vom ersten Arbeitstag, die Kleiderordnung und die Essenssituation.
Ermöglichen Sie den frühzeitigen Austausch unter Ihren neuen Azubis, indem Sie einander die Handynummern zuschicken.
Sie können sich auch überlegen, ob Sie Ihre neuen Azubis den Plan für das Onboarding bereits während der Konzeptionsphase zukommen lassen und um ihr Feedback bitten. Dadurch berücksichtigen Sie frühzeitig etwaige Gen Z-Wünsche. Außerdem können Ihre neuen Azubis frühzeitiger in Kontakt mit ihren Buddys gelangen, falls Sie Ihre Azubis, wie im vorherigen Abschnitt erklärt, in die Planung des Onboardings mit einbeziehen.
„Der erste Eindruck zählt“ – wie es so schön heißt. Deswegen sollte der erste Arbeitstag sowie die Orientierungs- und Integrationsphase reibungslos verlaufen und gut geplant werden. Konkrete Maßnahmen können sein:
Willkommensgeschenk
Klare Ansprechpersonen für den ganzen ersten Arbeitstag
Unternehmensrundgang
Kreative Kennenlernspiele (z.B: two truths and one lie)
Teambuildingmaßnahmen
Spezielle Azubi-Events
Azubi-Projekte
Buddysystem
Transparenz über weitere Planung (auch im Nachgang zur Ausbildung)
Die Rolle Ihrer Azubis für das Onboarding
Vor der Konzeption des Onboardings können Sie eine Umfrage unter Ihren Azubis durchführen, um deren Feedback zum bisherigen Onboarding-Plan zu erhalten. Fragen Sie, was ihnen gefallen hat, was verbessert werden könnte und wie sie den Prozess selbst gestalten würden. Diese Rückmeldungen helfen Ihnen, das Onboarding passgenau für Ihre junge Zielgruppe zu optimieren.
Ihre erfahrenen Azubis können außerdem als Buddys fungieren. Dadurch können Sie die neuen Azubis besser integrieren und den Zusammenhalt unter den Azubis sowie das Verbundenheitsgefühl, auch gegenüber dem Unternehmen, stärken. Gleichzeitig schaffen Sie psychologische Sicherheit, sodass sich die Azubis bei Fragen und Problemen vertrauensvoll an ihre Bezugsperson wenden können. Achten Sie darauf, dass die Buddy-Azubis genügend Zeit für die neuen Azubis haben, sich für die Buddytätigkeit interessieren und gut vorbereitet sind.
Onboarding als Teil des Employer Branding
Im Employee Life Cycle ist Onboarding der erste Schritt. Es umfasst die Phasen, die Mitarbeiter vor und während ihrer Zeit im Unternehmen durchlaufen. Ziel des Onboardings ist es, dass sich beide Seiten überzeugen. Wenn dies misslingt und Azubis sich übersehen fühlen, kann das zur Vertragsauflösung führen und negative Folgen wie schlechte Bewertungen und zusätzliche Recruitingkosten haben.
Eine positive Onboarding-Erfahrung hingegen kann Azubis zu Corporate Influencern machen, die Ihre Arbeitgebermarke stärken und die Fluktuation reduzieren. Teilen Sie Erfolgsgeschichten auf Social Media, um Ihre Marke zu fördern. Ein effektives Onboarding sorgt nicht nur für langfristige Bindung, sondern verbessert auch Ihr Arbeitgeberimage. Daher sollte es ein zentraler Bestandteil des Employee Life Cycles sein.
Fazit: Ein gutes Onboarding hält Azubis und stärkt die Marke
Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt sorgt dafür, dass Sie sich als Unternehmen so früh wie möglich um die Azubi-Bindung bemühen dürfen. Dabei fängt das effektive Onboarding allerdings nicht erst ab dem ersten Arbeitstag, sondern bereits ab Vertragsunterzeichnung an!
Für das effektive Onboarding gilt es, sich mit den Erwartungen und Wünschen der Gen Z auseinanderzusetzen, um die Unternehmensbrille ab- und die Azubibrille aufzusetzen. Ihre bereits im Unternehmen gebundenen Auszubildenden können als ideale Vermittler dienen, beziehen Sie diese deshalb gezielt in das Onboarding ein. Denn effektives Onboarding lohnt sich nicht nur zur Stärkung der Azubi-Bindung, sondern auch zum Employer Branding: eine Win-Win-Situation!
Weiterführende Links:
Weiterbildungen:
Das Employer Branding in der kaufmännischen Ausbildung
Erfolgreiche Gestaltung der Candidate Journey
Recruiting Videos und Jobcarving
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