12.06.2025

Viele Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, während zahlreiche junge Menschen auf der Suche nach dem passenden Berufseinstieg sind. Wie lassen sich diese beiden Seiten besser zusammenbringen? Social Media ist ein Schlüssel. Wer heute Auszubildende gewinnen will, muss ihre Sprache sprechen und Plattformen wie TikTok und Instagram verstehen und nutzen. Als Ausbilderin bzw. Ausbilder spielst du dabei eine entscheidende Rolle: Unterstütze deine Azubis, agiere als Content-Coach und gebe gemeinsam authentische Einblicke in die Ausbildung. Wie das gelingt, zeigt dieser Beitrag.

Social Media im Ausbildungsmarketing: Deine Chancen

Der Alltag von Jugendlichen, also potenziellen Auszubildenden, findet zu einem großen Teil auf sozialen Plattformen statt. Auch die Informationsbeschaffung über Unternehmen und Ausbildungsplätze erfolgt immer häufiger dort. Die Ansprache der Zielgruppe muss sich diesen Entwicklungen anpassen.

Nutzen Sie Ihre Chance, eine Brücke zwischen internen Abläufen und einer authentischen Außenwirkung zu schlagen. Entwickeln Sie gemeinsam mit Marketing oder Personalabteilung gezielt Inhalte, geben Sie Einblicke in den Ausbildungsalltag und motivieren Sie Ihre Auszubildenden, sich als Botschafterinnen und Botschafter einzubringen.

TikTok und Instagram gezielt nutzen: So unterstützen Sie die Content-Erstellung

Zwei bedeutende Plattformen für junge Erwachsene sind TikTok und Instagram. Sie unterscheiden sich in ihrer Ästhetik und sollten daher auf unterschiedliche Weise bespielt werden.

Instagram: Hier steht die visuelle Präsentation des Unternehmens im Vordergrund. Ziel ist es, Vertrauen durch eine ansprechende und beständige Präsenz aufzubauen. Steuere Geschichten und Fotos aus dem Ausbildungsalltag bei, die das Miteinander und die Unternehmenskultur sichtbar machen.

TikTok: Die Bild- und Tonsprache ist hier verspielter und emotionaler. Unterhaltung steht im Vordergrund, die organische Reichweite ist hoch. Ein virales Video kann schnell große Aufmerksamkeit generieren.

Begleite deine Azubis bei der Content-Erstellung und gebe ihnen Freiräume für kreative Beiträge.

Im Q 4.0 Talk am 05.06.2025 haben Joanna Cimring (Managing Director, Brand Factory) und Selina Jedelhauser (Account und Social Media Managerin, Brand Factory) die Unterschiede noch einmal klar herausgearbeitet.

„Lieber echt als perfekt“: So fördern Sie authentische Einblicke

Emotionalität ist bei der Ansprache junger Zielgruppen entscheidend.
So betonen auch Joanna Cimring und Selina Jedelhauser: Lieber echt als perfekt.

Im Mittelpunkt steht nicht das Hochglanz-Image des Unternehmens, sondern die gelebte Unternehmenskultur.
Die Herausforderung dabei ist die richtige Balance zwischen:

  • Information und Unterhaltung

  • kreativen Inhalten und authentischer Darstellung

  • Spontanität und geplanter Kommunikation

Ermögliche authentische, spontane Einblicke aus dem Ausbildungsalltag.
Kurze, echte Geschichten transportieren die Atmosphäre im Unternehmen am besten. Veröffentliche solche Inhalte regelmäßig.

Nutze auch ungewöhnliche oder überraschende Formate, um Neugier zu wecken und Aufmerksamkeit zu erzeugen. Begleite deine Azubis als Sparringspartner, ermutige sie und achte darauf, dass der Content zur Unternehmenskultur passt.

Azubis als Unternehmensbotschafter: So aktivieren du das Potenzial

Wer kann potenzielle Azubis besser ansprechen als die Auszubildenden selbst?
Sie waren kürzlich selbst Teil der Zielgruppe und kennen deren Interessen.

Setze gezielt Content Influencerinnen und Influencer unter deinen Azubis ein, die als Sprachrohr in Social Media agieren. Spreche geeignete Azubis an, begeistere sie für die Rolle als Botschafterinnen und Botschafter und begleite sie bei der Content-Erstellung.

Auch mit minimalem Aufwand lassen sich kurze Videos produzieren, in denen deine Auszubildenden authentisch Einblicke in ihren Alltag geben. Unterstütze diesen Prozess aktiv – sei es durch eigene Beiträge oder im Tandem mit deinen Azubis.

Durch diese enge Zusammenarbeit entsteht Content, der glaubwürdig und nahbar wirkt – und potenzielle Bewerberinnen und Bewerber erreicht.

Praxisbeispiel: Hessische Kampagne VonAzuB – Azubi-Reporter

Ein inspirierendes Beispiel ist die hessenweite Kampagne VonAzuB zur Stärkung der dualen Ausbildung. Gefördert vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, unterstützt sie Betriebe gezielt dabei, ihre Auszubildenden als Botschafterinnen und Botschafter auf Social Media einzusetzen.

Azubi-Reporterinnen und -Reporter werden bei der Videoproduktion angeleitet. Das Rohmaterial wird professionell aufbereitet, sodass die Betriebe von administrativem Aufwand entlastet werden. Für Unternehmen in Hessen ist das Angebot kostenfrei.

Begleite die beteiligten Azubis, unterstütze die Themenfindung, liefere Input aus dem Ausbildungsalltag und wirke als Multiplikatorin oder Multiplikator. So entsteht eine positive Außenwirkung, die unmittelbar auf deine Ausbildungsabteilung zurückstrahlt.

Social Media erfolgreich in der Ausbildung einsetzen

Du spielst eine Schlüsselrolle im Ausbildungsmarketing auf Social Media. Nutze kleine, alltagstaugliche Maßnahmen, um die Sichtbarkeit und Attraktivität deiner Ausbildung deutlich zu steigern. Binde deine Azubis aktiv als Botschafterinnen und Botschafter ein und begleite sie vertrauensvoll. So entsteht authentischer Content, der bei potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern gut ankommt.

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