22. Juli 2024

Recruitingvideos sind ein geeignetes Mittel, um potenzielle Azubis in wenigen Minuten vom Unternehmen und den Karrierechancen zu überzeugen. Gleichzeitig stärken die Videos die Arbeitgebermarke. Doch gerade beim Thema Videos fühlen sich viele Unternehmen überfordert: Was macht ein erfolgreiches Recruitingvideo aus? Was gilt es dabei zu beachten und was wäre eine ideale Länge? Und wie lässt sich das mit schmalem Budget und vertretbarem Aufwand gestalten?  Antworten auf diese Fragen erhältst du in diesem Beitrag. 

Recruiting-Fakt: „Das Fischfutter muss zum Fisch passen“

Um herauszufinden, was ein Recruitingvideo erfolgreich macht, veranstaltete das NETZWERK Q 4.0 in Hessen einen Q 4.0 Talk mit Marlon Paffenholz, Inhaber der Kreativagentur raw velvet.  

Gerade emotionale Bilder sind für Marlon Paffenholz besonders wichtig, um ansprechende Recruitingvideos zu erstellen. Denn die Kombination von Bild und Wort steigert die Aufmerksamkeit und den Erinnerungseffekt. Durch Beispielbilder und -videos konnten die Teilnehmenden des Talks die Bedeutung und Wirkung emotionaler Inhalte in Recruitingvideos anschaulich verstehen und gemeinsam besprechen. Ein interessanter und wichtiger Fakt, den Unternehmen für den Erfolg ihrer Videos nutzen sollten! 

Um Aufmerksamkeit zu schaffen, ist das Hervorrufen von starken positiven Gefühlen wichtig. Denn schließlich gilt: Wer Azubis erfolgreich für sich gewinnen möchte, der muss mit den Angeboten und Vorteilen des Unternehmens werben.  Aber Achtung: Bleibe  dabei immer glaubwürdig und authentisch. Gleichzeitig ist es natürlich auch von großer Bedeutung, die wesentlichen Informationen über das Unternehmen, die Aufgaben und den Ausbildungsalltag zu vermitteln. 

In Abhängigkeit von den Ressourcen deines Unternehmens kann es sich anbieten, zwei verschiedene Videos zu drehen: Ein Art Teaservideo, was als Hook bezeichnet wird, und ein etwas längeres Informationsvideo. Die Sinnhaftigkeit von einem Teaservideodreh ist dabei stark von der Social-Media-Präsenz deines Unternehmens abhängig. Mehr dazu erfährst du im Verlauf des Blogartikels.

Wie sich im Q 4.0 Talk herausstellte, besteht die zusätzliche Herausforderung insbesondere darin, die Videogestaltung nicht mit den eigenen Augen zu betrachten, sondern durch die Brille der jungen Zielgruppe. 

Eine zentrale Empfehlung war, die eigenen Azubis in den Erstellungsprozess einzubinden. Da Azubis selbst kürzlich den Bewerbungsprozess durchlaufen haben, kennen sie die Anforderungen und Wünsche der Zielgruppe am besten und können als authentische Sprachrohre fungieren. Somit stellst du sicher, dass das Fischfutter zum Fisch passt, wie Marlon Paffenholz zu sagen pflegt. 

Lass doch beispielsweise deine Azubis zu Wort kommen, indem du eine Umfrage startest: Was hat euch damals bewogen, sich bei uns zu bewerben? Warum arbeitet ihr gerne hier? Was bieten wir euch im Vergleich zu anderen Unternehmen? 

Aufbauend auf den Ergebnissen und den von dir herausgearbeiteten Werten und Leitlinien aus Unternehmenssicht, kannst du damit die Kernbotschaft Ihrer Videos herauskristallisieren. Und dann kann es für dich auch schon zum nächsten Schritt übergehen… 

Deine Checkliste für ein Teaser- und Infovideo-Recruitingvideo

In dieser Checkliste haben wir die wesentlichen Aspekte aus dem Q 4.0 Talk für dich zusammengefasst:


Teaser-RecruitingvideoInformations-Recruitingvideo
InhaltEmotionale Ansprache, um Aufmerksamkeit zu gewinnen
Kurze, prägnante Botschaften
Call-to-Action am Ende
Detaillierte Einblicke in den Arbeitsalltag
Authentische Statements - insb. von Azubis-
Nahbar und verständliche Darstellung
DesignHochformat (9:16) oder/und klassisches Querformat (16:9)Querformat (16:9)
LängeMax. 30 SekundenMax. 2 Minuten
ZielgruppePotenzielle AzubisAzubis und Eltern
LokationSocial-Media-KanäleWebsite

Effektives Channeling

Die Videos sind im Kasten und wie geht es nun weiter? Das richtige Fischfutter alleine reicht noch nicht aus: Nun musst du herausfinden, an welcher Stelle und um welche Zeit du den Fisch am besten fütterst. Während manche Fische zum Beispiel früh morgens in der Nähe vom Bach aktiv sind, treffen sie andere Fische eher am späten Abend auf dem Teichgrund. Deswegen spielt das richtige Channeling – also die passgenaue Nutzung deinr Online-Kanäle – im letzten Schritt eine wichtige Rolle.

Bei diesen Überlegungen steht immer eine Frage im Mittelpunkt: Welcher Social-Media-Kanal eignet sich für meine Zielgruppe und den jeweiligen Inhalt, den ich vermitteln möchte? Generell lässt sich sagen: Mit dem Teaservideo sorgst du für Aufmerksamkeit auf deinen Social-Media-Kanälen; die Informationsvideos eignen sich dagegen eher für deine Website. Wenn du bereits auf den verschiedenen Social-Media-Plattformen vertreten sind, bieten sich eher Teaservideos an.  

Dort kannst du dann idealerweise über eine Ein-Klick-Bewerbung direkt die Bewerbungsmöglichkeiten bzw. den Bewerbungsprozess starten lassen. 

Die richtige Ansprache finden

Wie eingangs betont, musst du in der aktuellen Zeit des Arbeitnehmermarkts besonders in der Lage sein, sich in deine Zielgruppe hineinzuversetzen. Es kann durchaus sein, dass du feststellst, dass das, was dir selbst überhaupt nicht gefällt, beispielsweise hektische Schnitte und Sequenzen im Video, genau das ist, was deine potenziellen Azubis anspricht. 

Es ist schwer, die eigenen Präferenzen „über Bord zu werfen“. Greife deswegen auf deine Azubis oder bestehende Followerschaft auf deinen Social-Media-Kanälen zurück und frage sie direkt: Was möchtet ihr gerne über eine Ausbildung in unserem Unternehmen erfahren und über welches Format möchtet ihr informiert werden? Du sitzst direkt an der Quelle deiner Zielgruppe.  

Ihr Video soll nicht perfekt sein, sondern glaubwürdig wirken. Wenn deine Zuschauer das Gefühl haben, echte Menschen vor sich zu haben, mit denen sie sich identifizieren können, hast du bereits gewonnen! 

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