Sprachsensibel ausbilden: Sprachbarrieren überwinden, Azubis stärken
Sprache ist weit mehr als ein Mittel der Verständigung – sie entscheidet maßgeblich darüber, wie erfolgreich Auszubildende lernen, arbeiten und sich im Betrieb entfalten können. Gerade in einer vielfältigen Ausbildungslandschaft wird deutlich: Wer Sprache versteht und sicher nutzen kann, hat bessere Chancen auf Bildung, Integration und beruflichen Erfolg. Sprachförderung ist deshalb nicht Zusatz, sondern zentraler Bestandteil gelingender Ausbildung.
Sprachförderung als Teil des Ausbildungserfolgs
Sprache spielt in der beruflichen Bildung eine zentrale Rolle: Sie ist Grundlage, um fachliche Inhalte zu verstehen, Anleitungen umzusetzen, Prüfungen zu bestehen und sich sicher im Ausbildungsalltag zu bewegen. Gleichzeitig ist sie für viele Azubis eine Herausforderung – unabhängig ihrer sprachlichen Voraussetzungen:
Komplexe Fachbegriffe, branchenspezifische Abkürzungen und Anweisungen im Behördenstil erschweren das Verständnis. Doch wer nicht versteht, kann schwer lernen und wer sich nicht ausdrücken kann, bleibt oft außen vor. Fehlende Sprachsicherheit erschwert nicht nur den Zugang zu Lerninhalten, sondern wirkt sich auf die Motivation, das Selbstvertrauen und die Integration im Betrieb aus.
Sprache ist nicht nur Kommunikation – sie ist der Schlüssel zu Bildung, beruflicher Teilhabe und persönlicher Entwicklung.
Verständlich ausbilden – erfolgreich begleiten: Was bedeutet das?
Sprachsensibel ausbilden bedeutet, den eigenen Sprachgebrauch bewusst zu reflektieren, eine sprachförderliche Lernumgebung zu gestalten und die Verständlichkeit gezielt zu verbessern. Ziel ist es, Sprache so zu gestalten, dass Azubis Informationen gut verarbeiten und auf dieser Grundlage selbstbestimmte und überlegte Entscheidungen treffen können. Sprache wird dabei im Arbeitsalltag mitgelernt, denn der Betrieb ist eben auch ein Lernort, an dem berufliche Sprache erlebt und geübt wird.
Was Sie bewegen können
Ausbilderinnen und Ausbilder prägen, wie im Betrieb kommuniziert wird und können aktiv dazu beitragen, dass Sprache verständlich, inklusiv und lernförderlich eingesetzt wird. Schon kleine Anpassungen im Ausbildungsalltag können einen großen Unterschied machen – zum Beispiel:
Arbeitsabläufe mit Visualisierungen unterstützen
Nachfragen ausdrücklich erlauben und dazu ermutigen
Fachsprache gemeinsam aufgreifen und einüben
Ein offenes Ohr für Rückfragen und Unsicherheiten anbieten
Sprichwörter, Redewendungen, Ironie und Sarkasmus meiden
Ein sprachsensibler Blick fördert die persönliche und fachliche Entwicklung aller Auszubildenden – unabhängig von Herkunft, Bildungshintergrund oder Sprachbiografie. Gerade in einer zunehmend heterogenen Ausbildungslandschaft leisten Sie damit einen entscheidenden Beitrag zu Chancengleichheit, Motivation und beruflichem Erfolg.
Wie wir Sie unterstützen
Unser Ziel ist es, Sie zu stärken und Ihre Ausbildungsarbeit praxisnah zu begleiten. Dazu stellen wir Ihnen nicht nur Materialien, Anleitungen und praxiserprobte Tipps bereit, sondern schaffen auch Raum für den direkten Austausch. In kurzen Impulsvorträgen greifen wir zentrale Themen des Ausbildungsalltags auf – zum Beispiel den Umgang mit sprachlichen Barrieren, Strategien für eine klare und wertschätzende Kommunikation oder Methoden zur Motivation von Auszubildenden.