04. Juli 2025
Ausbilder und Ausbilderinnen leisten tagtäglich eine verantwortungsvolle und vielseitige Arbeit. Sie vermitteln nicht nur Fachwissen, sondern begleiten junge Menschen oft auch durch persönliche und berufliche Herausforderungen. Bei all dem Engagement bleibt eines häufig auf der Strecke: Die eigene Erholung. Genau hier setzt die regenerative Stresskompetenz an und ist heute wichtiger denn je.
Was ist regenerative Stresskompetenz?
Regenerative Stresskompetenz beschreibt die Fähigkeit gezielt für körperliche, emotionale und mentale Erholung zu sorgen, um langfristig gesund, leistungsfähig und ausgeglichen zu bleiben. Während instrumentelle und mentale Stresskompetenz helfen mit Belastungen umzugehen und sie einzuordnen, geht es bei der regenerativen Ebene darum regelmäßig neue Energie zu schöpfen.
Oder einfacher gesagt: Wer viel gibt, muss auch wieder auftanken – sonst droht das Energielevel dauerhaft im roten Bereich zu bleiben.
Was bedeutet das konkret für Ausbilderinnen und Ausbilder?
In Ihrer Rolle tragen Sie Verantwortung für die Qualität der Ausbildung – aber auch für die Entwicklung junger Menschen in einer herausfordernden Lebensphase. Stress ist dabei ein ständiger Begleiter, sei es durch Prüfungsdruck, Konflikte im Team oder mangelnde Motivation. Instrumentelle Stresskompetenz hilft Ihnen, sowohl Ihren eigenen Alltag als auch den Ihrer Auszubildenden wirksam zu strukturieren.
Konkret heißt das:
Planen Sie regelmäßige Reflexionszeiten ein – für sich selbst, aber auch gemeinsam mit Ihren Auszubildenden. So erkennen Sie frühzeitig Überlastungen oder Konfliktpotenziale.
Setzen Sie auf digitale Tools zur Aufgabenstrukturierung, etwa To-do-Apps, digitale Kanban-Boards oder gemeinsame Kalender. Das schafft Transparenz und fördert die Selbstorganisation.
Etablieren Sie klare Kommunikationswege und Rollenverteilungen, insbesondere in stressanfälligen Zeiten wie Prüfungsphasen oder bei Projektarbeiten.
Fördern Sie gezielt Eigenverantwortung: Geben Sie Ihren Auszubildenden Raum, eigene Lösungswege zu erarbeiten – mit Ihrer Unterstützung als Coach im Hintergrund. Das stärkt das Selbstvertrauen und entlastet Sie zugleich.
Warum ist ausreichende Erholung für Ausbilder und Ausbilderinnen besonders relevant?
Der Ausbildungsalltag kann herausfordernd sein: Spontane Konflikte, fehlende Motivation bei den Auszubildenden, ständiger Zeitdruck und dazu immer der Anspruch geduldig, präsent und motivierend zu bleiben. Ohne ausreichende Erholung ist das auf Dauer kaum möglich.
Die Folge: Innere Erschöpfung, Gereiztheit, sinkende Motivation – manchmal auch gesundheitliche Beschwerden. Dabei geht es nicht nur um Urlaub oder Wochenende, sondern um bewusste, regelmäßige Erholungsmomente im Alltag.
Drei einfache Hebel für mehr Regeneration im Ausbildungsalltag
Mikro-Auszeiten nutzen
Nicht immer braucht es einen ganzen Wellnesstag. Schon ein paar Minuten bewusste Pause, z. B. ein Spaziergang um den Block, bewusstes Atmen oder ein kurzer Austausch mit Kollegen und Kolleginnen können helfen Körper und Geist zu entspannen.Erholsame Rituale etablieren
Ob morgens mit einem Kaffee ohne Bildschirm, der Feierabendspaziergang oder ein Dankbarkeitsmoment am Tagesende: Rituale strukturieren den Alltag und schaffen verlässliche Erholungsinseln.Schlaf, Bewegung und Ernährung ernst nehmen
Die Basics klingen simpel sind aber entscheidend: Wer gut schläft, sich regelmäßig bewegt und auf ausgewogene Ernährung achtet, hat ein stabiles Fundament auch für stressige Zeiten.
Regeneration ist kein Luxus, sondern Voraussetzung
Regenerative Stresskompetenz ist keine nette Zusatzoption, sondern eine grundlegende Fähigkeit, um dauerhaft leistungsfähig und gesund zu bleiben. Gerade in der Ausbildung, wo viel zwischenmenschliche Energie gefordert ist, ist es entscheidend, dass Ausbilder und Ausbilderinnen ihre eigenen Ressourcen pflegen – nicht erst, wenn das System auf Alarm schaltet. Denn: Wer für sich sorgt, sorgt auch besser für andere.
Sie möchten noch tiefer einsteigen?
Unser Cheat Sheet zur regenerativen Stresskompetenz können Sie hier als PDF downloaden. Es fasst für Sie alles Wesentliche zusammen: Definition und Relevanz, praktische Tipps zur Umsetzung sowie digitale Tools zur Unterstützung.