18.02.2025

In der heutigen, dynamischen Welt kann es eine Herausforderung sein, den Überblick über Ziele und Fortschritte zu behalten. Die OKR-Methode, bietet einen klaren, strukturierten Ansatz, der in vielen Unternehmensbereichen und dabei explizit auch in der Ausbildung wertvolle Dienste leisten kann. Dieser Ansatz hilft dabei, ambitionierte Lernziele zu setzen und den Fortschritt auf dem Weg messbar zu machen.

Was steckt hinter der OKR-Methode?

Die OKR-Methode steht für „Objectives and Key Results“, also etwa „Ziele und Schlüsselergebnisse“ auf Deutsch. Diese Methode hilft dabei, klare und motivierende Ziele (Objectives) zu formulieren und konkrete Ergebnisse (Key Results) festzulegen, die den Fortschritt messbar machen. Die Ziele definieren dabei, was erreicht werden soll, während die Schlüsselergebnisse zeigen, wie dieser Erfolg messbar wird. Dieser strukturierte Ansatz schafft Klarheit und hilft, den Fokus auf das Wesentliche zu legen. In regelmäßigen Reviews werden die erreichten Ergebnisse überprüft und diskutiert. Gleichzeitig soll der Prozess durch eine Retrospektive immer wieder auch inhaltlich und strukturell bewertet und angepasst werden.

Eine gute Übersicht und einige Vorlagen finden sich im Organisationshandbuch des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat.

Ein Beispiel für OKRs:

  • Objective: Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten.

    • Key Result 1: Teilnahme an einem Kommunikationsworkshop innerhalb der nächsten drei Monate.

    • Key Result 2: Durchführung von drei Präsentationen.

    • Key Result 3: Feedbackgespräch und Umsetzung des Feedbacks. Gegebenenfalls festlegen neuer Ziele oder Schlüsselergebnisse.

Die OKR-Methode in der Ausbildung

Die Anwendung der OKR-Methode in der Ausbildung bietet eine Möglichkeit, den Lernprozess anhand von Lernzielen zu strukturieren und den Erfolg so für alle beteiligten sichtbarer zu machen. Dabei profitieren sowohl die Azubis als auch die Ausbilderinnen und Ausbilder von einem klaren Rahmen, der die persönliche und fachliche Entwicklung fördert.

1. Klare Lernziele setzen:

In der Ausbildung können, sowohl fachliche als auch persönliche Entwicklungsziele formuliert werden. Mit der OKR-Methode lassen sich spezifische Lernziele festlegen, die den Lernfortschritt unterstützen und strukturieren. Hier besteht die Möglichkeit sich sowohl an den Lernzielen der Ausbildungsordnung als auch an den persönlichen Entwicklungswünschen der Azubis zu orientieren. Ein mögliches Ziel könnte beispielsweise sein, grundlegende Programmierkenntnisse in einer bestimmten Programmiersprache zu erlangen oder die Grundlagen der Metallbearbeitung zu erlernen.

2. Fortschritte messbar machen:

Durch die Festlegung von Schlüsselergebnissen wird der Fortschritt nicht nur sichtbar, sondern auch greifbar. So lässt sich regelmäßig überprüfen, wie nah man dem gesteckten Ziel bereits gekommen ist. Das kann in der Ausbildung beispielsweise durch die Anzahl und Qualität von abgeschlossenen Projekten oder Übungen gemessen werden.

3. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung:

OKRs bieten den Vorteil, dass sie in regelmäßigen Abständen überprüft und bei Bedarf angepasst werden können. Dies ermöglicht eine agile und dynamische Anpassung der Lernziele und sorgt dafür, dass die Ausbildung stets auf dem richtigen Weg bleibt. So können regelmäßig Feedbackgespräche dazu genutzt werden, um den aktuellen Stand zu bewerten und gegebenenfalls neue Ziele zu setzen.

4. Motivation und Eigenverantwortung fördern:

Die Einbindung in den Prozess der Zielsetzung fördert das Verantwortungsbewusstsein und die Eigeninitiative der Azubis und entwickelt somit wichtige Kompetenzen für die berufliche Zukunft. Gleichzeitig kann die Einbindung in die Gestaltung des Lernprozesses die Motivation und das Engagement steigern. Die Azubis wissen genau, worauf sie hinarbeiten und warum. Ebenso wissen sie wie ihre Fortschritte bewertet werden. Und auch die Ausbilderinnen und Ausbilder haben einen festen und transparenten Rahmen, an dem sie sich orientieren und die Entwicklung der Azubis begleiten und bewerten können.

5. Entwicklung überfachlicher Kompetenzen:

Die Methode ermöglicht es zudem, nicht nur fachliche, sondern auch soziale und methodische Kompetenzen zu entwickeln. Ziele können sich auch auf die Zusammenarbeit im Team, die Kommunikationsfähigkeiten oder das Zeitmanagement beziehen, was die Azubis ganzheitlich auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet.

Ein Beispiel der OKR-Methode aus der Praxis:

Die knk Gruppe ist Microsoft Solutions Partner und bietet ihren Kunden aus der Verlags- und Medienbranche mit knkMedia eine Verlags- und Mediensoftware für Häuser jeder Größe. In der Produktlinie knk365 bündelt sich die Expertise der knk Gruppe in den Bereichen CRM, Marketing Automation und KI-Anwendungen.  Im Bereich Content Management, Publishing und Production bietet die knk Gruppe ebenfalls Lösungen für Fachmedienunternehmen. knk ist Fördermitglied im Medienverband der Freien Presse und Mitglied im Börsenverein des deutschen Buchhandels. Die knk Gruppe betreut mit rund 220 Mitarbeitern über 450 Verlage in Deutschland, Europa, Nordamerika und Asien.

Im Laufe der Jahre hat das Unternehmen wichtige Erkenntnisse gesammelt, wie beispielsweise die Notwendigkeit einer klaren Struktur und Orientierung zu Beginn der Ausbildung. Diese gibt den Auszubildenden ein besseres Verständnis der Erwartungen und fördert überfachliche Fähigkeiten wie Kommunikation, Teamarbeit und Konfliktlösung, die auf soliden fachlichen Kompetenzen aufbauen.

Ein weiteres Schlüsselelement ist das Mentoring-Programm, bei dem erfahrene Mitarbeitende als Mentoren agieren. Diese müssen nicht nur fachlich kompetent sein, sondern auch eine klare und offene Kommunikation pflegen.

Die Ausbildung bei knk ist zeitintensiv und erfordert regelmäßiges Feedback und klare Zielsetzungen. Hierbei setzt das Unternehmen auf die OKR-Methode (Objectives and Key Results), um langfristige Ziele zu formulieren und deren Erreichung transparent zu überwachen.

Die Methode unterstützt die Azubis dabei von Anfang an bei der Strukturierung der Ausbildung.

Zusätzlich wird großer Wert auf die Förderung überfachlicher Kompetenzen gelegt, die durch ein Kompetenzmodell strukturiert und messbar gemacht werden. Das Mentoring-Programm unterstützt die Auszubildenden auf ihrem Weg, indem es fachliche und überfachliche Fähigkeiten gleichermaßen fördert.

Ein zentraler Punkt der Ausbildung ist die stetige Weiterbildung der Mentoren, da die Begleitung und das Verständnis für die Auszubildenden kontinuierlich optimiert werden müssen. Dies wird durch Workshops, agiles Lernen und konstruktives Feedback unterstützt. knk setzt zudem auf agile Lernsprints, die auf den individuellen Lernbedarf der Auszubildenden abgestimmt sind und innerhalb von drei Monaten konkrete Entwicklungsziele verfolgen.

Die Ausbildung bei knk erfordert Zeit und Engagement, aber durch klare Strukturen, gezieltes Mentoring und eine agile Lernkultur schafft das Unternehmen eine solide Basis für den Erfolg seiner Auszubildenden.

Fazit: OKR in der Ausbildung

Die OKR-Methode kann ein wertvolles Instrument in der Ausbildung sein – wenn sie an den Alltag angepasst wird. Der Schlüssel? Die Balance zwischen Struktur und Flexibilität. OKR kann dazu beitragen, Lernziele klar zu definieren und den Fortschritt auf dem Weg dorthin messbar zu machen. Sie fördert nicht nur die fachliche Entwicklung, sondern auch wichtige überfachliche Kompetenzen wie Teamarbeit und Eigenverantwortung. So ermöglicht sie es, den Lernprozess effizienter und zielgerichteter zu gestalten, was langfristig sowohl den Auszubildenden als auch den Unternehmen zugutekommt.

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