14. No­vem­ber 2023

Ausbilderinnen und Ausbilder kontinuierlich weiterbilden, an Schulen besser über Ausbildungsberufe informieren, innovativere Lehr- und Lerninhalte anbieten, mehr eigenverantwortliches Lernen der Auszubildenden ermöglichen sowie Lernortkooperationen intensivieren – das sind nach Einschätzung der Vertreter:innen aus Politik und Wirtschaft wesentliche Schlüsselfaktoren, um die Berufsausbildung zukunftsfähig zu machen.

Ex­zel­lenz der Aus­bil­dung? Ein An­fang ist ge­macht!

Zur Auf­takt­ver­an­stal­tung der dies­jäh­ri­gen Q 4.0 Ver­an­stal­tungs­rei­he „Fach­kräf­te von mor­gen: in­no­va­tiv und ex­zel­lent aus­bil­den“ am 18. Ok­to­ber 2023 tra­fen sich über 200 Aus­bil­de­rin­nen und Aus­bil­der im hy­bri­den Raum. Dirk Wer­ner und Si­byl­le Stipp­ler führ­ten live durch 2,5 ab­wechs­lungs­rei­che Stun­den ge­füllt mit Key­notes, Pra­xis­ein­bli­cken und ei­ner re­gen Po­di­ums­dis­kus­si­on. Ziel der Ver­an­stal­tung war es, ge­mein­sam mit Ex­pert:in­nen aus Po­li­tik, Wis­sen­schaft und Pra­xis zu er­grün­den, war­um eine in­no­va­ti­ve Aus­bil­dung un­ab­ding­bar für die Kon­kur­renz­fä­hig­keit Deutsch­lands ist.

Die Teil­neh­mer:in­nen wa­ren sich ei­nig: Ein An­fang ist be­reits ge­macht.  

Hohes Entwicklungspotenzial besteht aber weiterhin, besonders in den Bereichen der Digitalisierung, Kommunikation, Nachhaltigkeit, Flexibilität und bei den Lernortkooperationen.

Was muss pas­sie­ren? Hand­lungs­be­dar­fe auf ver­schie­de­nen Ebe­nen

Tho­mas Leub­ner, Glo­bal Head of Sie­mens Pro­fes­sio­nal Edu­ca­ti­on, be­stärk­te an­hand von Bei­spie­len aus dem Sie­mens Kon­zern die Not­wen­dig­keit ei­ner in­no­va­ti­ven Aus­bil­dung. Schlüs­sel­an­for­de­run­gen an ein zu­kunfts­fä­hi­ges dua­les Be­rufs­bil­dungs­sys­tem sind aus sei­ner Sicht:

  • Den öko­no­mi­schen Wert und das Pres­ti­ge der dua­len be­ruf­li­chen Bil­dung für Un­ter­neh­men und den Ler­nen­den klar kom­mu­ni­zie­ren und wei­ter stär­ken

  • Die Be­rufs­ori­en­tie­rung an all­ge­mein­bil­den­den Schu­len deut­lich ver­bes­sern

  • Hohe Re­si­li­enz des be­ruf­li­chen Bil­dungs­sys­tems der be­ruf­li­chen Tä­tig­keit aus­bau­en.

  • Kon­ti­nu­ier­li­che In­no­va­ti­on und An­pas­sung der Lehr-/Lern­in­hal­te so­wie For­ma­te

  • Durch­gän­gig­keit der In­hal­te aus Aus­bil­dung/dua­lem Stu­di­um bis hin zur Fort- und Wei­ter­bil­dung

Im Vi­deo erfahren Sie außerdem, warum eine innovative und exzellente Berufsausbildung Deutschland konkurrenzfähig macht.

Dirk Wer­ner, Lei­ter des The­men­clus­ters Be­ruf­li­che Qua­li­fi­zie­rung und Fach­kräf­te am IW, stell­te die Er­geb­nis­se der letz­ten Aus­bil­der:in­nen­be­fra­gung im NETZ­WERK Q 4.0 vor.

Die Em­pi­rie zeigt: Die Di­gi­ta­li­sie­rung als Teil ex­zel­len­ter Aus­bil­dung macht Fort­schrit­te. Hand­lungs­be­dar­fe be­stehen wei­ter­hin vor al­lem bei der Ge­win­nung di­gi­ta­ler Nach­züg­ler (Zeit­bud­get er­for­der­lich), der Schaf­fung von Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­ten für Aus­bil­de­rin­nen und Aus­bil­der, der In­ten­si­vie­rung der Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren Ak­teur:in­nen (Stich­wort Lern­ort­ko­ope­ra­tio­nen) und der Di­gi­ta­li­sie­rung von Be­rufs­sschu­le und Prü­fun­gen.

Sehen Sie hier den Ein­blick in die For­schung.

 

Wie geht’s wei­ter? „Mu­tig sein, aus­pro­bie­ren. Dann klappt das auch.“

Re­bec­ca Schle­sin­ger, Be­reichs­lei­tung und Aus­bil­de­rin bei Hi­fi­boehm (KMU), und Mi­cha­el von Her­tell, Lei­ter der Be­rufs­aus­bil­dung bei RE­HAU In­dus­tries (Kon­zern) ga­ben Tipps aus ih­rer schon ge­leb­ten in­no­va­ti­ven Aus­bil­dungs­pra­xis wei­ter: Mut, Fu­ture Skills ver­mit­teln, sinn­vol­le Auf­ga­ben ver­ge­ben und selbst ge­steu­er­tes Ler­nen mit di­gi­ta­ler Un­ter­stüt­zung wie ei­nem Lern­ma­nage­ment­sys­tem (LMS) er­mög­li­chen, hel­fen bei der Ge­stal­tung der zu­kunfts­fä­hi­gen Aus­bil­dung.

Hier erhalten Sie die ausführlichen Ein­bli­cke in die Pra­xis.

In der ab­schlie­ßen­den Po­di­ums­dis­kus­si­on brach­te Dirk Wer­ner Tho­mas Leub­ner, Re­bec­ca Schle­sin­ger, Dr. Jo­han­na Börsch (Ab­tei­lungs­lei­te­rin für all­ge­mei­ne und be­ruf­li­che Bil­dung so­wie Le­bens­be­glei­ten­des Ler­nen am Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF), Jen­ni­fer Es­ser (Aus­zu­bil­den­de zur Me­di­en­kauf­frau bei Berg­mo­ser + Höl­ler Ver­lag AG) und Tho­mas Ste­ckert (Be­rufs­schul­leh­rer und stell­vertr. Schul­lei­tung) mit­ein­an­der in den Aus­tausch.

Die Ge­sprächs­run­de hielt fest: Aus­bil­dung bil­det ein we­sent­li­ches Rück­grat un­se­rer Ge­sell­schaft und Wirt­schaft und es ist not­wen­dig, die In­no­va­ti­ons­fä­hig­keit und Ex­zel­lenz der Be­rufs­aus­bil­dung in Deutsch­land vor­an­zu­trei­ben.

Dr. Jo­han­na Börsch-Su­pan, Ab­tei­lungs­lei­te­rin für all­ge­mei­ne und be­ruf­li­che Bil­dung so­wie Le­bens­be­glei­ten­des Ler­nen am Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF) be­ton­te, dass es vie­ler un­ter­schied­li­cher för­dern­der Um­stän­de für ex­zel­len­tes Ler­nen be­darf: Ein mo­der­nes Lern­um­feld, fach­li­che und päd­ago­gi­sche Lern­be­glei­tung, in­no­va­ti­ve und di­gi­ta­le Lehr- und Lern­me­tho­den, der in­ter­na­tio­na­le Ver­gleich zur Qua­li­täts­si­che­rung und ein wert­schät­zen­des Um­feld, dass die be­ruf­li­che Bil­dung ach­tet. All das bil­det ein Fun­da­ment für eine ex­zel­len­te Aus­bil­dung.

Hier der Mit­schnitt der Po­di­ums­dis­kus­si­on. 

Was sich die Teil­neh­men­den für die Zu­kunft wün­schen

Wert­schät­zung, Ver­net­zung, Fle­xi­bi­li­tät - das wün­schen sich die Teil­neh­mer.in­nen für die Be­rufs­aus­bil­dung. 

Es braucht so­wohl Aus­bil­der:in­nen als auch Aus­zu­bil­den­de, die fle­xi­bel sind und sich schnell an Ver­än­de­run­gen an­pas­sen kön­nen. Dies um­fasst die Be­reit­schaft, neue Tech­no­lo­gi­en zu er­ler­nen, sich auf ver­schie­de­ne Ar­beits­me­tho­den ein­zu­stel­len und in ei­nem sich wan­deln­den wirt­schaft­li­chen Um­feld er­folg­reich zu sein. 

Ne­ben fach­li­chen Fä­hig­kei­ten wer­den Soft Skills wie Kom­mu­ni­ka­ti­on, Team­ar­beit, Pro­blem­lö­sungs­fä­hig­kei­ten und in­ter­kul­tu­rel­le Kom­pe­ten­zen im­mer wich­ti­ger. Auch Nach­hal­tig­keit und so­zia­le Ver­ant­wor­tung er­hal­ten ei­nen hö­he­ren Stel­len­wert. Eine Aus­bil­dung, die die­se As­pek­te in­te­griert, wird als po­si­tiv und in­no­va­tiv wahr­ge­nom­men. 

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