21. August 2024

Ob in der Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden oder in der Analyse von Feedback – in der Ausbildung eröffnet Neurolinguistisches Programmieren (NLP) neue Horizonte für eine effektivere Wissensvermittlung und fördert ein besseres Verständnis. In unserem Beitrag zeigen wir, wie NLP Ih­nen hilft, die in­di­vi­du­el­le Wahr­neh­mung Ih­rer Aus­zu­bil­den­den zu er­ken­nen und ge­zielt dar­auf ein­zu­ge­hen, um den ge­sam­ten Lern­pro­zess zu optimieren und Missverständnisse zu verringern. 

Was ist Neurolinguistisches Programmieren (NLP)?

NLP ist ein Ansatz zur Kommunikation und persönlichen Entwicklung, der in den 1970er Jahren von Richard Bandler und John Grinder entwickelt wurde. NLP zielt darauf ab, die Kommunikation und persönliche Entwicklung zu verbessern. Es geht dabei darum zu verstehen, wie Menschen die Welt um sich herum wahrnehmen und wie diese Wahrnehmung ihr Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst.

Diese Sichtweise ist für die Führung und Förderung von Auszubildenden wichtig, da diese in der Ausbildung nicht nur fachliche, sondern auch soziale Kompetenzen erwerben sollen. Gute Kommunikation wirkt zudem grundsätzlich als Motivationsfaktor und kann helfen Auszubildende zu halten oder auch neue zu gewinnen. 

Wie funktioniert NLP?

NLP zielt darauf ab, zu verstehen, wie Menschen in verschiedenen Lebensbereichen denken und handeln. Dabei werden drei Ebenen betrachtet. 

  1. Neuro: Dies bezieht sich auf unser Nervensystem und wie wir durch unsere Sinne (Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken) Informationen aufnehmen. 

  2. Linguistik: Dies betrifft unsere Sprache und wie wir sie nutzen, um unsere Gedanken und Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten. 

  3. Programmieren: Dies bezieht sich darauf, wie wir unsere Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen im Laufe der Zeit in wiederkehrende Muster (Programme) organisieren. 

Welche NLP-Methoden gibt es?

Im Zeitverlauf haben sich sehr viel Methoden entwickelt, mit denen sich die NLP-Ideen umsetzen lassen. Die Kommunikation durch NLP eröffnet Ihnen neue Perspektiven im Ausbildungsalltag, indem sie das Lernen und die Interaktion der Menschen in den Mittelpunkt stellt. Durch gezielte Methoden können Sie Ihre Sprache so gestalten, dass sie positive Verhaltensänderungen und ein besseres Verständnis fördert.

NLP hilft Ihnen, die individuelle Wahrnehmung Ihrer Auszubildenden zu erkennen und gezielt darauf einzugehen, was den gesamten Lernprozess optimiert. Mit Blick auf Kommunikationsprozesse sind verschiedene Methoden bekannt und schnell anwendbar: 

  1. Verständnisaufbau: Hier geht es darum, eine Beziehung des gegenseitigen Verstehens, Vertrauens und der Harmonie mit einer anderen Person zu entwickeln. Dazu gehört beispielsweise, dass Ausbilder*innen die Körpersprache, den Tonfall und die Sprechgeschwindigkeit ihrer Auszubildenden spiegeln, um Vertrauen und Verständnis zu fördern. Eine Möglichkeit zu „Spiegeln“ ist es beispielsweise die eigene Mimik anzupassen. Lächelt ihr Gegenüber, dann könnten Sie also auch lächeln. Wenn Ihr Gegenüber oft spezifische Beispiele verwendet, können Sie ähnliche in Ihre Kommunikation einbauen. 

  2. Sprachpräzision: Ausbilder*innen erkenne vage Sprache, um durch gezielte Fragen Klarheit zu schaffen. Oft sind sich Auszubildende z.B. beim Satz „Das verstehe ich nicht.“ zunächst selbst nicht im Klaren, was genau Sie nicht verstehen. Durch gezieltes Nachfragen „Was genau?“ können hier Verständnisschwierigkeiten erkannt und ausgeräumt werden. 

  3. Umdeuten: Statt zu sagen: „Das verstehe ich nicht.“ können Ausbilder*innen den Satz positiv umdeuten und betonen, dass die Auszubildenden doch gerade erst dabei sind die Fähigkeiten zu erlernen, die Sie brauchen. Das ist doch der Sinn der Ausbildung. Eine lange Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Diesen Schritt gehen wir jetzt. 

  4. Klare Ziele definieren: Die Well-Formed Outcomes Technik basiert darauf, spezifische, messbare, attraktive, realistische und terminierte (SMART) Ziele zu setzen. Statt zu sagen: „Ich möchte meine Präsentationsfähigkeit verbessern.“ könnte man dabei helfen, ein konkretes Ziel zu setzen: „Ich werde in den nächsten vier Wochen jeden Tag 10 Minuten Präsentationen üben, um beim nächsten Vortrag flüssig und selbstsicher zu sprechen.“ 

  5. Ankern: Ankern bedeutet, ein bestimmtes Gefühl mit einem sensorischen Auslöser (z.B. Berührung, Geräusch, Wort) zu verbinden, sodass dieses Gefühl in Zukunft durch den Auslöser wieder hervorgerufen werden kann. Nach einer erfolgreichen Präsentation könnte einem Auszubildenden wohlwollend auf die Schulter geklopft werden. In zukünftigen stressigen Situationen kann dann dieselbe Berührung verwendet werden, um das positive Gefühl und das Selbstvertrauen hervorzurufen. 

Wie setzen Sie NLP in der Ausbildung ein?

Die Implementierung von NLP in der Ausbildung bringt sowohl Herausforderungen als auch zahlreiche Chancen mit sich. Um erfolgreich zu sein, ist es wichtig, zunächst die grundlegenden Techniken der Kommunikation durch NLP zu verstehen. Oftmals stehen Ausbilderinnen und Ausbilder vor der Aufgabe, unterschiedliche Kommunikationsstile zu harmonisieren. Hier kann NLP helfen, tiefere emotionale Ebenen anzusprechen und den Lernprozess zu fördern.

Gleichzeitig ist es unerlässlich, eine positive Lernumgebung zu schaffen, in der alle Beteiligten offen für neue Ansätze sind. Durch regelmäßige Reflexion und Feedback können Sie das Wissen und die Fähigkeiten aller Beteiligten kontinuierlich verbessern. Letztlich führt diese integrative Herangehensweise dazu, dass die Ausbildung effektiver gestaltet wird und die Auszubildenden in ihrer Entwicklung gefördert werden. 

Probieren Sie es aus!

NLP-Methoden sind vielfältig. Sie können die Kommunikation in der Ausbildung deutlich verbessern und helfen, Konflikte zu lösen. Auch hier gilt, dass nicht jede Methode für jeden und alles geeignet ist. Probieren Sie es aus. Mehr dazu erfahren Sie in unserm Q 4.0 Talk. Unsere Weiterbildungen zum Thema Kommunikation lernen Sie zudem, wie die Kommunikation mit der Gen Z gelingt. 

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