12. September 2022

Toni Richter ist Leiter der Ausbildungswerkstatt REHAU Industries SE & Co am Standort in Rehau. Seit sechs Jahren ist der staatlich geprüfte Techniker und ausgebildete Berufspädagoge im Unternehmen tätig. Wir haben mit Toni darüber gesprochen, was die Digitalisierung in der Ausbildung für ihn bedeutet.

Wie digital sind Sie? 

Insgesamt bin ich ziemlich digital unterwegs, sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext. Privat beschaffe ich (neue) Informationen ausschließlich über mein Smartphone oder iPad. Ich laufe mit einer Einkaufslisten-App durch Supermarkt und nutze auf dem Weg dorthin einen Musikstreamingdienst via Family-Cloud. Auch das Fernsehen läuft bei mir zuhause via Streamingdienst.

Beruflich teilen wir Unterlagen und Inhalten über eine gemeinsame Dropbox. Von meinen Azubis fordere ich aktiv ein, dass sie Information digital beschaffen, beispielsweise über Foren oder Videos. Auch das digitale Berichtsheft gehört in meinen Ausbildungsalltag. Daneben nutzen wir bei REHAU natürlich berufsspezifische Software, z. B. im Rahmen der Programmierung von Automatisierungsanlagen.

 

Was macht die Ausbildung bei REHAU besonders? 

REHAU Industries SE & Co ist ein innovatives Unternehmen mit flachen Hierarchien. Gemeinsam mit unseren Azubis setzen wir neue Ideen direkt um, auch wenn deren Erfolg noch gar nicht absehbar ist. Denn unser Fokus liegt immer auf dem Menschen: Wir orientieren uns an den unterschiedlichen Lerntypen unserer Azubis und geben Ihnen die Möglichkeit, Dinge selbst auszuprobieren. Dabei ist der Weg das Ziel. In unseren spannenden Azubiprojekten – beispielsweise dem digitalen Notebookschrank (s.u.) – ist aktives Lernen gefragt.  

 

Was erwarten Sie von ihren Azubis und was erwarten ihre Azubis von Ihnen? 

Von meinen Azubis erwarte ich vor allem Motivation. Ich freue mich, wenn sie sagen „Ich bin hier, weil ich es will, und nicht, weil ich es muss.“. Dazu gehört eine hohe Eigenverantwortung im Sinne der Selbstreflexion, viel Neugier und ebenso eine gewisse Portion Ehrgeiz.

Auf der andere Seite erwarten meine Azubis von mir und den anderen Ausbilder:innen, dass wir sie optimal im Ausbildungs- und Übernahmeprozess unterstützen. Die Bereitstellung moderner Strukturen und einer modernen Ausstattung ermöglicht selbstständiges Arbeiten von Seiten der Azubis. Daneben ist eine Gleichbehandlung der Azubis gegenüber ausgelernten Mitarbeiter:innen notwendig.

 

In welcher Weise treiben die Azubis die Digitalisierung im Unternehmen voran? 

Unsere Azubis haben den Wunsch, Wissen immer und überall abrufen zu können. Die private Nutzung von digitalen Medien und verschiedensten Apps inspiriert sie oftmals dazu, Ideen aus dem privaten Umfeld in den Arbeitsalltag zu transferieren. Wir freuen uns im Ausbildungsteam sehr über Impulse nach dem Motto „Das könnten wir (bei REHAU) doch auch so machen!“

 

Welche digitalen Tools sind in ihrer Ausbildung unverzichtbar?  

In meinem Ausbildungsalltag ist die berufsspezifische Programmiersoftware, welche wir für die Programmierung der Automatisierungsanlagen nutzen, unverzichtbar. Daneben könnte ich auch WhatsApp nicht missen.

 

An welchen Q 4.0 Angeboten haben sie bis jetzt teilgenommen? 

Bisher habe ich an einem Ideen-Workshop des NETZWERKS Q 4.0 zum Thema „Wie geht eigentlich Design Thinking?“ teilgenommen.

Der Workshop hat mir spannende Einblicke in neue Arbeitsmethoden gegeben. Außerdem habe ich den Tag zum Networking und Austausch mit anderen Ausbilder:innen genutzt. Einen aktiven Nutzen für meinen Arbeitsalltag hatte ich bisher noch nicht direkt. Aber das kann ja noch kommen. Ich freue mich auf die Teilnahme an weiteren Q 4.0 Trainings und die Umsetzung der erlernten Inhalte in meinen Ausbildungsalltag. 

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