12. Dezember 2022

Zunehmend finden Veranstaltungen, Schulungen oder Messen wieder im guten(?) „alten“ Präsenzformat statt. Beschäftige kehren häufiger an ihren Arbeitsplatz im Büro zurück, lassen erfreut den Flurfunk aufleben und tauschen sich wieder im direkten persönlichen Kontakt miteinander aus. Für Andere löst all dies ein ungutes Gefühl aus: Denn ihnen ermöglicht die digitale Welt mehr Freiheit, sich entfalten zu können, soziales Miteinander, Zugang zu Bildungsangeboten und Lernerfolgen.

Wer kennt das nicht: Einen Vortrag halten, wenn einen viele Augenpaare in einem großen Saal anschauen und das Lampenfieber die Handflächen nass werden lässt. Haben Sie das Gleiche schon einmal im virtuellen Raum versucht und einen Unterschied bemerkt? Oder einen komplizierten Sachverhalt anstatt in einem Präsenzformat durch mehrmaliges Abspielen eines Lernvideos oder Podcasts deutlich nachhaltiger verstanden?

Online-Medien als Chance für individualisiertes Lernen

Digitalisierung hat viele Vorzüge, die wir längst auch im Bildungskontext zu schätzen wissen. So ermöglichen virtuelle Lernmedien beispielsweise die individuell wählbare Wiederholung des Lernstoffes oder auch das sichere Üben im Umgang mit Gefahrengütern in Simulationen. Sich online-basiert neue Fachgebiete in einer lernfördernden Umgebung anzueignen, kann zu höherem Lernerfolg führen. Ein Beispiel, wie eine Mixed-Reality Umgebung die Erfolgsquote von Prüfungsabschlüssen positiv beeinflussen kann, bietet ein Pilotprojekt der Lufthansa Cargo

Während diese Aspekte beleuchten, dass virtuelle Angebote bestimmten Lerntypen oder -inhalten eher entgegenkommen, gibt es aber auch Menschen, denen ohne Online-Kanäle praktisch keine Chance auf adäquate Teilhabe möglich ist – oder nur mit erheblichem Energieaufwand. So erhalten manche Studierende durch virtuelle Lehre überhaupt erst Zugang zu Universitäten oder Hochschulen. Das Betreten eines vollbesetzten Hörsaals? Undenkbar!

Stellen Sie sich also einmal vor, all diese Menschen, können durch virtuelle Möglichkeiten bequem und ohne Hindernisse über den gesamten Globus kommunizieren, Wissen weitergeben und gemeinsam kraftvoll Projekte stemmen!

Der Blick in die Zukunft

Was wäre also wenn... Lassen Sie uns gedanklich ein paar Jahre in die Zukunft reisen: Längst ist es Alltag, dass Geräte realistische Hologramme von Lehrkräften und Ausbilder:innen bereitstellen. Die holographischen Versionen vermitteln in Echtzeit „live“ Unterrichtsinhalte oder können als Video an vielen beliebigen Orten gleichzeitig abgespielt werden.

Auszubildende lernen gemeinsam in einer interaktiven 3D-Umgebung und zur Abschlussprüfung schickt man vor lauter Nervosität lieber den Avatar vor eine virtuelle Prüfungskommission, da man zwar perfekt vorbereitet ist, aber aufgrund von Lampenfieber regelmäßig Prüfungen versemmelt. Und Ausbildung findet international über den Globus verteilt statt - ohne den heimischen Ort verlassen zu müssen. Hier verwebt Augmented Reality die reale mit der virtuellen Welt.

Klingt für Sie alles zu sehr nach Science-Fiction? Dann schauen Sie sich aktuell im Eventbereich um: Hologramme teils längst verstorbener Sängerinnen und Sänger begeistern mit realen Orchestern Konzertbesucher.

 

Und obwohl es vielleicht nicht bewusst wahrgenommen wird: Diese Technik begegnet uns bereits jetzt im Alltagsleben. An die Einblendungen von Abseitslinien bei Fußballübertragungen oder die „virtuelle Linie“ der zu überbietenden Weite beim Skispringen haben wir uns längst gewöhnt.

Aber auch neue Formen der Erinnerungskultur entstehen, die in der Bildung eingesetzt werden können. Historische Zeitzeugenberichte bleiben erlebbar, indem menschliche Kommunikation mit Chronisten simuliert wird.

 

Die Chance von Facettenreichtum erkennen


Ich höre ihn bereits schon jetzt deutlich, den Einwand: Dass das Alles die reale Welt nicht ersetzen kann; Berührungen, „echtes“ Miteinander eben nicht 3D-fähig sind. Was aber, wenn man diese Welt aufgrund bestehender Limitierungen ersetzen MUSS?

Daher ist es vielleicht lohnenswert, diesen Blickwinkel im eigenen Hinterkopf zu behalten. Immer wieder zu beleuchten, ob es nicht schon jetzt in der Ausbildungspraxis oder im Unternehmen Gelegenheiten gibt, möglichst vielen Menschen die Interaktion miteinander zu ermöglichen: Auf ihre individuelle Art, in ihrem Tempo und mit ihrem gewünschtem Distanzverhalten. Denn so kann auch bereichernde Vielfalt entstehen!

Und virtuell Studierende? Fangen einfach nach erfolgreichem Abschluss bei Arbeitgeber:innen an, die die Chancen von virtuellem und mobilen Arbeiten in vielerlei Hinsicht erkennen und Stellen zum Teil ortsunabhängig anbieten. Gerade in den sogenannten „Bürojobs“ bieten sich hier durchaus Möglichkeiten!

Und welche Tools, Apps und Co. im Büro 4.0 im digitalen Zusammenspiel dabei hilfreich sind, um sich mit Kund:innen, Geschäftspartner:innen und Kolleg:innen weltweit professionell auszutauschen, erfahren Sie in unserem Training „Externe Kommunikation für Bürokaufleute 4.0“.

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