3. April 2023

Louisa Kürten ist Design Thinking Coach und Business-Psychologin. In ihrer Tätigkeit als Coach konzentriert sie sich vor allem darauf, Arbeitsumgebungen so aufzubauen, dass Menschen darin individuell wachsen können – durch Führung, Räume, Anreize und Strategien. Im folgenden Interview gibt sie Einblicke in ihre Erfahrungen mit dem Design Thinking-Ansatz. Sie erläutert, wie die Methode auch im Ausbildungskontext sinnvoll eingesetzt werden kann.

In drei Stichworten – was verstehst du unter Design Thinking?

Haltung, Toolbox, Unternehmenskultur  

 

Wie kamst du erstmals mit Design Thinking in Berührung?

So richtig habe ich Design Thinking im Rahmen meiner Ausbildung zum Design Thinking Coach am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam kennengelernt. Das ist der Geburtsort in Deutschland für Design Thinking mit einem absolut coolen und inspirierenden Setting.

Hast du ein Bespiel für Design Thinking im Ausbildungskontext?

Da gibt es einige best practices, die mir einfallen. Am meisten beeindruckt mich, wenn Ausbilder:innen es schaffen, ehrlich auf ihre Azubis zuzugehen und sich ernsthaft die Frage stellen: „Wie ticken meine Azubis und was sind ihre Bedürfnisse“ – also einmal die Perspektive zu wechseln und den Fokus von sich selbst und seinen Annahmen auf den anderen zu richten.

Welche Methoden und Tools sind für Auszubildende hilfreich?

Für mich ist ein grundlegendes Tool der Check-In zu Beginn eines jeden Arbeitstages oder Meetings. Wie geht’s dir heute? Was hat dich bewegt? Was brauchst du heute? Die Gestaltung des Check-Ins können die Azubis im Wechsel vorbereiten.

Ein anderes Tool: Wenn es darum geht, neue Ideen für eine Fragestellung zu entwickeln macht es Spaß, eine Polonaise zu bilden, sich dabei im Raum zu bewegen und dem Vordermann seine Ideen in Form eines Post-its auf den Rücken zu kleben.

Fazit: So wie die besten Ideen meist unter der Dusche entstehen, kann auch Bewegung Kreativität fördern.

Wie können Ausbilder:innen den Design Thinking-Ansatz gezielt nutzen?

Es geht gar nicht so sehr darum, Design Thinking von A bis Z strikt umzusetzen, als vielmehr um die eigene flexible Haltung und Freude am Ausprobieren und über den Tellerrand hinaus schauen.

Design Thinking ist letztendlich eine kleine Schatzkiste mit vielen tollen Methoden, aus der man sich als Ausbilderin oder Ausbilder bedienen kann und seine Lieblingsmethoden auswählt, um Kreativität und neue Arbeitsweisen bei Auszubildenden zu fördern und sie auf den sich verändernden Arbeitsmarkt gut vorzubereiten. 

Voraussetzng dafür ist auch die Schaffung einer offenen Unternehmenskultur, die Experimentieren und Fehlermachen ermöglicht. Dieser offene Spirit für am Ende auch zu einer besseren Zusammenarbeit zwischen allen in der Ausbildung Beteiligten. 

 

Das Interview führte Paulina Virgina Zazie Lange.

Weiterführende Links

Design Thinking im NETZWERK Q 4.0

 

 

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