Das deutsche System der Berufsausbildung erhält große Anerkennung im Bericht "Bildung auf einen Blick" der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die jährlich erscheinende OECD-Publikation zeigt für OECD- und andere Länder auf, wer an Bildung teilnimmt, was für Bildung ausgegeben wird, wie die Bildungssysteme funktionieren und welche Ergebnisse erzielt werden.
Schwerpunktthema des diesjährigen Berichts ist die berufliche Bildung. Dabei wurde besonders die deutsche Berufsausbildung hervorgehoben. Im Vergleich mit anderen Industrienationen liegt Deutschland hier in der Spitzengruppe. Im Durchschnitt entscheiden sich in Deutschland dem Bericht zufolge 46 Prozent aller Schülerinnen und Schüler des Sekundarbereichs II für einen berufsbildenden Weg. Dabei wählen sie überwiegend einen dualen Ausbildungsgang, der ein Zusammenspiel von schulischem und betrieblichen Lernen ermöglicht. Und auch die Perspektiven für junge Leute mit einem beruflichen Abschluss sind in Deutschland so gut wie in fast keinem anderen OECD-Land. Die Beschäftigungsquote für die 25- bis 34-Jährigen mit mittleren Qualifikationen liegt mit 88 Prozent über dem OECD-Schnitt (82 Prozent). Die Berufsausbildung in Deutschland stelle demnach eine hohe Beschäftigungsfähigkeit sicher und werde eine Schlüsselrolle in der Erholungsphase nach der Corona-Krise spielen, heißt es im Bericht.
Neben dem Thema Berufsausbildung beleuchtet der OECD-Bericht auch die Bildungsausgaben. In Deutschland liegen diese im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwar unter dem OECD-Schnitt. 2017 gab die Bundesrepublik dem Bericht zufolge 4,2 Prozent des BIP dafür aus (OECD-Schnitt 4,9). Allerdings waren die Bildungsausgaben in Deutschland mit etwa 13.500 US-Dollar pro Vollzeitbildungsteilnehmer über dem OECD-Durchschnitt von ca. 11.200 US-Dollar.
Hier geht es zur Pressemitteilung der OECD.