Unsere Gesellschaft und Arbeitswelt werden immer komplexer. Ob Digitalisierung, Globalisierung oder Fachkräftemangel: Unternehmen und Institutionen müssen sich ständig weiterentwickeln und vielschichtige Herausforderungen lösen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Design Thinking ist eine aus den USA stammende Innovationsmethode, die kreatives Denken und die Entwicklung von Innovationen für unterschiedliche Problemstellungen fördert. In sechs Schritten durchlaufen die Teilnehmenden in iterativen Schleifen einen strukturierten Kreativprozess, der am Ende in ein ganz konkretes Produkt, dem sog. Prototyp, mündet.
Design Thinking stellt den Nutzer, also den Menschen und seine Bedürfnisse, Emotionen und Probleme in den Fokus, um dann passgenau innovative Lösungen für ihn zu entwickeln. So vermeidet man Lösungen, die hinterher kein Mensch wirklich braucht. Design Thinking unterscheidet zwischen divergenten und konvergenten Phasen. In den divergenten Phasen weiten die Teilnehmenden ihren Blick und sammeln eine Vielzahl an Erkenntnissen und Ideen. Diese divergenten Phasen münden jedoch immer wieder in konvergente Phasen, in denen die am Prozess Beteiligten ganz konkrete Aspekte oder Ideen zur Weiterarbeit auswählen. Vermeintlich „verrückte“ Ideen werden auf diese Weise nicht zu früh im kreativen Prozess aussortiert, sondern im ersten Schritt ganz gezielt sehr breit und offen gedacht.
Der hohe Bekanntheitsgrad von Design Thinking und die zunehmende globale Nutzung der Methode verdeutlichen, dass sich Design Thinking zu einem gängigen Orientierungsrahmen für innovatives, nutzerorientiertes Arbeiten entwickelt hat. Neben den methodischen Schritten geht es beim Design Thinking vor allem um eine innere Haltung – die leider häufig vergessen wird. Es ist wichtig, gewohnte Pfade zu verlassen und neue, mitunter auch ungewohnte Ideenräume zu betreten.